Rektorat: Schließung der KiHo Wuppertal ist "großer Verlust"
s:207:"Studierende und Lehrende der Kirchlichen Hochschule Wuppertal hatten zu Beginn der rheinischen Landessynode am 2. Februar in Bonn gegen ein Ende des eigenständigen Theologiestudiums an der KiHo protestiert.";
Studierende und Lehrende der Kirchlichen Hochschule Wuppertal hatten zu Beginn der rheinischen Landessynode am 2. Februar in Bonn gegen ein Ende des eigenständigen Theologiestudiums an der KiHo protestiert.
Wuppertal (epd).

Das Rektorat der Kirchlichen Hochschule Wuppertal (KiHo) will die Umwandlung zu einem theologischen Bildungscampus mitgestalten. Man nehme die vergangene Woche von der rheinischen Synode beschlossene Herausforderung der Transformation an, erklärte das Rektorat in Wuppertal. Das Leitungsgremium der Hochschule betonte zudem, die Schließung der KiHo sei „ein großer Verlust“ für die Hochschulangehörigen wie auch für die Evangelische Kirche im Rheinland. „Der theologische Nachwuchs, der in der Tradition von der Barmer Theologischen Erklärung hier Theologie studiert, wird der Kirche fehlen“, erklärte das Rektorat. Die Erklärung war ein bedeutender Teil des protestantischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus.

Das Kirchenparlament der rheinischen Landeskirche hatte am 6. Februar beschlossen, dass die KiHo ihren Betrieb in bisheriger Form bis spätestens Ende März 2027 einstellen soll. Sie soll zu einem theologischen Bildungscampus in Form einer Weiterbildungsgesellschaft umgewandelt werden. Der berufsbegleitende Masterstudiengang soll weitergeführt und Module für Prädikantinnen und Prädikanten, Diakonie und Seelsorge in Form von Zertifikatskursen angeboten werden. Das grundständige Studium wird allerdings wegfallen.

Das Rektorat betonte, in diesem Transformationsprozess werde man sich dafür einsetzen, dass die Studierenden ihre jeweilige Studienphase beenden können. Auch Promotionen und Habilitationen sollen abgeschlossen werden können. „Wir setzen uns auch dafür ein, dass der Theologische Bildungscampus Angebote entwickelt, die für grundständig Studierende staatlicher Fakultäten anrechenbar sind“, erklärte das Rektorat.

Die Hochschule wurde 1935 von der Bekennenden Kirche gegründet. Angesichts der nationalsozialistischen Gleichschaltung und Zerschlagung theologischer Fakultäten an den staatlichen Universitäten sollte die Ausbildung des theologischen Nachwuchses unabhängig vom NS-Staat erfolgen.

Das Ende des KiHo-Betriebs in bisheriger Form ist eine Reaktion auf Sparzwänge der rheinischen Kirche, die bis 2030 Einsparungen von 33 Millionen Euro plant. Die Mittel der Landeskirche für die KiHo von derzeit jährlich 2,8 Millionen Euro sollen bis spätestens 2031 halbiert werden.