Der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) warnt vor den Folgen des Silvesterfeuerwerks für Wildtiere. Regelmäßig seien in den vergangenen Jahren Anfang Januar tote und verletzte Tiere gefunden worden, die dem Stress durch den für sie ungewohnten Lärm erlegen seien, sagte der Naturschutzreferent des Verbands, Marcus Orlamünder, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auch deshalb sollte das Feuerwerk in der Nähe von Wäldern, in öffentlichen Grünanlagen und Gärten, an Seeufern und in der offenen Feldflur unbedingt vermieden werden.
Manche Vögel geraten laut Orlamünder durch den Lärm in Todesangst und fliegen dann mehrere hunderte Meter hoch, während sie sonst nur selten in diese Höhen aufsteigen. Nach der Knallerei brauchten sie oft viel Zeit, um zur Ruhe zu kommen und ihre Schlafplätze wieder aufzusuchen.
In Zeiten, in denen ohnehin nur wenig Nahrung zur Verfügung stehe und es insbesondere nachts kalt sei, bedeute die Störung durch Feuerwerk einen unnötigen Energieverbrauch für viele Vögel. „Diese Energie aber benötigen die Tiere dringend, um über den Winter zu kommen“, sagte der Naturschutzexperte.
Für viele Säugetiere führt Feuerwerk demnach zu ähnlichen Problemen. Auch sie reduzierten ihren Stoffwechsel in den Wintermonaten auf ein Minimum. Jede Flucht sei auch für sie deshalb kraft- und Energie-zehrend. Tiere mit empfindlichem Hörsinn könnten Gehörschäden durch Knallkörper erleiden, warnte Orlamünder.