EKD-Ratsvorsitzende Fehrs ruft zu Besonnenheit auf
Berlin (epd).

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat zu Besonnenheit bei der Lösung von Problemen und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgerufen. Im Wahljahr 2025 gelte es besonders zu prüfen, wer zu Menschenfreundlichkeit fähig sei, sagte die evangelische Theologin laut Manuskript am Mittwoch in ihrer Predigt im Neujahrsgottesdienst im Berliner Dom. Zugleich müsse benannt werden, „wenn Extremisten Nächstenliebe nur fürs eigene Volk fordern“. Statt Angst und Wut die Macht zu überlassen, seien Besonnenheit und Wertschätzung gefragt.

Ziel müsse sein, dass alle Menschen in Würde leben können, dass die verwundete Erde gesunden und Deutschland ein freies und demokratisches Land bleiben kann, betonte die EKD-Ratsvorsitzende. Dafür sollte alles Menschenmögliche auf den Weg gebracht werden. Den „Luxus der Hoffnungslosigkeit“ könnten sich Land und Menschen nicht leisten, betonte Fehrs laut Predigtmanuskript: „Politisch nicht, wirtschaftlich nicht und kirchlich auch nicht.“

Für einen guten Umgang miteinander sei es wichtig, nicht von Äußerlichkeiten auf das Innere zu schließen, nicht alles besser zu wissen und nicht „viel zu einfache Lösungen für komplexe Probleme“ zu präsentieren, betonte Fehrs. Dafür gelte es, sich Zeit zu nehmen, zuzuhören, verstehen zu wollen und tiefer zu durchdringen, um was es geht. Mehr Zusammenhalt könne entstehen, wenn Menschen zu einem deutlich gnädigeren Ton, größerer Sachlichkeit und einem achtungsvollen Miteinander fänden, um Lösungen auch bei unterschiedlichen Meinungen zu finden.