Kirchen rufen zum Jahreswechsel zu Respekt und Zuversicht auf
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Kirchen rufen zum Jahreswechsel zu Respekt und Zuversicht auf
Hannover, Osnabrück (epd).

Die Kirchen haben zum Jahreswechsel zu gegenseitigem Respekt und Zuversicht aufgerufen. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, mahnte für 2025 eine „Kultur der Offenheit“ an. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, betonte in seiner Predigt am Silvestertag in Frankfurt am Main die Kraft der Hoffnung. Diese entfalte sich gerade „in Zeiten der Ernüchterung, der Irritation und Verunsicherung“, sagte der Limburger Bischof.

Der braunschweigische evangelische Landesbischof Christoph Meyns warnte zum Jahreswechsel davor, die Menschlichkeit aus dem Blick zu verlieren. Wenn das Bewusstsein schwinde, dass jeder Mensch uns als Mensch etwas angehe, kämen Kultur und Ethik ins Wanken, sagte Meyns am Silvesterabend im Braunschweiger Dom.

Die EKD-Ratsvorsitzende Fehrs warnte in ihrer bereits am Montag veröffentlichten Botschaft zum Jahreswechsel auch vor einfachen Lösungen für komplexe Probleme. Man solle sich „Zeit nehmen. Zuhören. Verstehen wollen. Tiefer durchdringen“, erklärte die Hamburger Bischöfin. Dies sei auch ein Ausdruck gegenseitiger Achtung.

Der Osnabrücker katholische Bischof Dominicus Meier rief die Christen trotz der vielen Kriege und des Anschlags in Magdeburg ebenfalls zu Hoffnung und Zuversicht im neuen Jahr auf. Sie sollten gemäß dem christlichen Auftrag eine froh machende Botschaft verkünden, sagte Dominicus am Silvesterabend in Osnabrück. Er eröffnete mit einem Gottesdienst im Dom St. Petrus das von Papst Franziskus für 2025 ausgerufene Heilige Jahr, das unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ steht.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) rief zum Jahreswechsel zu Zusammenhalt auf. Kraft entstehe aus Zusammenhalt, sagte der Regierungschef in seiner Neujahrsansprache, die am Silvesterabend ausgestrahlt wurde. Deutschland sei kein Land des Gegeneinanders oder „Aneinandervorbeis“, sondern ein Land des Miteinanders. Daraus könne man Kraft schöpfen - „erst recht in schwierigen Zeiten wie diesen“, sagte Scholz.

Dass die Menschen in Deutschland zusammenhielten, sei nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am 20. Dezember „eindrucksvoll“ zu spüren gewesen, lobte der Bundeskanzler.