
Das Bergische Kinder- und Jugendhospiz Burgholz in Wuppertal feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Im Frühjahr 2015 eröffnete die in einem Waldgebiet gelegene Einrichtung, die unheilbar kranke Kinder und junge Menschen aufnimmt - zusammen mit ihren Eltern und auch Geschwistern. In dieser Zeit habe es Kontakte zu rund 650 Familien gegeben, berichtete die Hospiz-Leitung am Donnerstag. Das Bergische Hospiz ist eins von bundesweit 17 Kinder- und Jugendhospizen Art in Deutschland.
Auf den Weg gebracht wurde das Bergische Hospiz von der Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land, hinter der der Caritas-Verband Wuppertal-Solingen, die Diakonie Wuppertal und die Bethe-Stiftung stehen. Es finanziert seinen Betrieb nahezu ausschließlich durch Spenden, da die Kosten für den Aufenthalt von Familienangehörigen im Hospiz von den Kranken- und Pflegekassen nur in geringem Maß übernommen wird. „Die meisten Familien hätten nicht die Möglichkeit, für ihren Aufenthalt zu bezahlen“, so Hospizleiterin Kerstin Wülfing.
Den Bedarf an Spenden für den Betrieb beziffert das Hospiz auf rund eine Million Euro jährlich. Bislang sei das Geld immer zusammengekommen, sagte der Vorsitzende des Stiftungs-Kuratoriums, Christoph Humburg: „Das ist unglaublich beeindruckend.“ Dabei gebe es eine Spendenbereitschaft von Wohlhabenden und „Normalbürgern“ gleichermaßen. Das Thema Sterbebegleitung für junge Menschen sei den Menschen in der Region „sehr bewusst“. Gleichwohl sei es immer noch ein „Tabuthema, dass Kinder sterben können“, so Wülfing.
Die Zahl der Mitarbeiter im Hospiz hat sich seit der Gründung auf 60 nahezu verdreifacht. Hinzu kommen 34 Ehrenamtler. Seit 2023 gehört zu dem Hospiz auch das Bergische Familientrauerzentrum (FTZ), das Betroffenen eine kostenlose Unterstützung bei der Trauerbewältigung anbietet. Auch diese Arbeit ist spendenfinanziert.