Zahl der Niedriglöhner in NRW liegt leicht über Bundesdurchschnitt
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Themenfoto Mindestlohn
Düsseldorf (epd).

Die Zahl der Beschäftigten im Niedriglohnbereich in Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr leicht über dem Bundesdurchschnitt gelegen. Wie das Statistische Landesamt (IT.NRW) in Düsseldorf mitteilte, arbeiteten im April 2024 rund 1,4 Millionen Menschen in Jobs, in denen weniger als der bundeseinheitliche Niedriglohn von 13,79 Euro brutto je Stunde gezahlt wurde. Das betraf 17 Prozent oder 1,4 Millionen der rund 8,5 Millionen Jobs in NRW. Bundesweit lag dieser Wert bei 16 Prozent.

Der Anteil der Menschen im Niedriglohnsektor hat sich in NRW damit im Vergleich zum Jahr zuvor nicht bedeutend verändert. Im April 2014, also noch vor der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar 2015, hatte noch jeder fünfte Job (20 Prozent) in Nordrhein-Westfalen im Niedriglohnbereich gelegen.

Frauen waren in der Gruppe der Beschäftigten im Niedriglohnsektor mit rund 811.000 Jobs im Vergleich zu den Männern (635.000 Jobs) stärker vertreten. Gemessen an allen weiblichen Beschäftigten wurde jede fünfte Frau (20 Prozent) unterhalb der Niedriglohnschwelle entlohnt. In der Gruppe der Männer traf dies auf jeden siebten Mann (14 Prozent) zu. Mit rund 1,3 Millionen Beschäftigungsverhältnissen befanden sich fast 90 Prozent der Niedriglohnjobs im Dienstleistungsbereich.

Datenquelle der Statistik ist die Verdiensterhebung von April 2024. Zum Niedriglohnsektor zählen alle Jobs, die mit einem Bruttostundenverdienst unterhalb der bundeseinheitlichen Niedriglohnschwelle von 13,79 Euro entlohnt wurden. Die Niedriglohnschwelle liegt bei zwei Dritteln des durchschnittlichen Verdienstes aller abhängigen Beschäftigungsverhältnisse (20,68 Euro).