Verband: Mehr als 2.100 Kinder wachsen in Profi-Pflegefamilien auf
s:142:"Ulrike und Reinhard D. aus Gronau waren im Jahr 2005 Pflegeeltern im Projekt "Westfälische Pflegefamilien", hier mit ihrem Pflegekind Martin.";
Ulrike und Reinhard D. aus Gronau waren im Jahr 2005 Pflegeeltern im Projekt "Westfälische Pflegefamilien", hier mit ihrem Pflegekind Martin.
Münster (epd).

Mehr als 2.100 Kinder haben im vergangenen Jahr in „Westfälischen Pflegefamilien“ gelebt. 1.015 Mädchen und 1.100 Jungen lebten im Jahr 2024 in 1.685 Pflegefamilien, wie die Jugenddezernentin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Birgit Westers, am Montag im LWL-Landesjugendhilfeausschuss in Münster berichtete. Die Zahl der Pflegefamilien stieg damit um 50 weitere. Die Pflegefamilien schenkten Kindern mit schwieriger Lebensgeschichte ein neues Zuhause, hieß es.

„Westfälische Pflegefamilien“ sind Familien, Paare oder Einzelpersonen mit besonderer Eignung und gegebenenfalls pädagogischer oder medizinischer Qualifikation. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe koordiniert und berät sie.

„Die Kinder und Jugendlichen erfahren dort Zuwendung und Förderung, erleben Vertrauen und verlässliche Beziehungen“, erklärte Westers. Diese Pflegefamilien seien Familien für Kinder und Jugendliche, die nicht bei ihren Eltern leben könnten, für die aber ein Heim, eine Wohngruppe oder eine „klassische“ Pflegefamilie auch nicht der richtige Lebensort seien. Diese Kinder hätten oft Vernachlässigung oder Gewalt in der Familie erlebt. Diese Mädchen und Jungen benötigten einerseits professionelle Hilfe, andererseits aber auch eine „richtige Familie“. Beides erhielten sie in den „Westfälischen Pflegefamilien“.

Seit 2021 ist der LWL auch für Leistungen der sogenannten Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Pflegefamilien zuständig. Ergänzend dazu baut der Landschaftsverband den Angaben zufolge derzeit einen Verbund von freien Trägern zur Betreuung und Beratung von Pflegefamilien auf.