![s:70:"Mitarbeiter im Rollstuhl an der Rezeption eines Hotels in Bad Neuenahr";](/sites/default/files/schwerpunktartikel/S250210299L-1.jpg)
Sozialverbände und Gewerkschaften in Nordrhein-Westfalen haben die NRW-Landesregierung zu einem „ernsthaften Strategiewechsel“ beim Abbau von Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung aufgefordert. Insbesondere auch die privaten Arbeitgeber müssten wieder in die Verantwortung genommen werden, appellieren die Verbände in einem Offenen Brief, wie der Sozialverband Deutschland in Düsseldorf mitteilte. Das einseitige Setzen auf förderpolitische Anreize, Best-practice-Beispiele und Einsichtsfähigkeit von Arbeitgebern sei gescheitert.
Die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung habe im Januar mit über 57.000 Betroffenen einen neuen historischen Höchststand erreicht, beklagen unter anderem die Wohlfahrtsverbände Diakonie, Caritas, Parität und Arbeiterwohlfahrt sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund, die IG Metall und die Gewerkschaft ver.di. Die Beschäftigungsquoten öffentlicher und privater Arbeitgeber zeigten, dass vor allem die Privaten ihrer Beschäftigungspflicht „nicht oder nicht ausreichend nachkommen“. Die Quote gelungener Übergänge aus Werkstätten für behinderte Menschen auf den Arbeitsmarkt liege „trotz aller Absichtsbekundungen“ weiter im Promillebereich, weit unter einem Prozent.
Die Landesregierung solle außerdem auch die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe als Kostenträger „für eine unbürokratische, transparente und proaktive Verwendung“ von Förderinstrumenten in die Pflicht nehmen, hieß es. Inklusion müsse auch in Verwaltungsprozessen „immer einfacher sein als Exklusion“.
Zu den Unterzeichnern des Appells zählen zudem unter anderem die Lebenshilfe NRW, der Landesbehindertenrat, der Sozialverband VdK und die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe.