
Junge Menschen mit Beeinträchtigungen sind einer Studie zufolge deutlich häufiger von Mobbing betroffen als Gleichaltrige ohne Behinderungen. Laut dem in Bonn veröffentlichten Inklusionsbarometer Jugend der Aktion Mensch sind junge Menschen mit psychischen und Suchterkrankungen am stärksten benachteiligt.
Für die Studie hatte Aktion Mensch mehr als 1.400 Menschen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren befragt, ungefähr jeweils zur Hälfte mit und ohne Beeinträchtigungen. Demnach gaben 35 Prozent der Jugendlichen mit und 22 Prozent der Jugendlichen ohne Beeinträchtigungen an, bereits Erfahrung mit Cybermobbing gemacht zu haben. Im Bereich der Schule berichteten 44 Prozent der Befragten mit Beeinträchtigungen über Mobbing seitens der Lehrkräfte. Bei Gleichaltrigen ohne Behinderung waren es 16 Prozent.
Insgesamt gaben 53 Prozent der jungen Menschen mit und 78 Prozent jener ohne Beeinträchtigungen an, mit ihrem Leben zufrieden zu sein. Junge Behinderte fühlten sich doppelt so oft einsam wie die Vergleichsgruppe (26 im Vergleich zu 13 Prozent).
Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch, drang auf mehr Inklusion im Alltag. „Solange der Umgang mit Vielfalt keine Selbstverständlichkeit ist, können zwischen jungen Menschen Vorurteile entstehen, die Ausgrenzung und Mobbing befördern“, sagte Marx. Wenn junge Menschen jedoch früh in ihrem Leben mit inklusiven Umfeldern in Berührung kämen, wüchsen sie in eine gleichberechtigte Gesellschaft hinein. Die Aktion Mensch veröffentlichte die Studie anlässlich des „Zero Discrimination Day“ am 1. März.