
Mehr als jeder zehnte Erwachsene in Nordrhein-Westfalen ist an Typ-2-Diabetes erkrankt. 11,4 Prozent der volljährigen Menschen in NRW lebten 2023 mit der Stoffwechselkrankheit, wie eine am Dienstag in Düsseldorf veröffentlichte Auswertung der AOK Rheinland/Hamburg auf Basis von Zahlen des Wissenschaftlichen Instituts (WIdO) der Krankenkasse ergibt. Die Zahl der Diabetes-Erkrankten sei in den vergangenen Jahren gestiegen und stagniere nun auf hohem Niveau. 2017 habe der Anteil der Menschen mit einer Diagnose von Typ-2-Diabetes noch bei 10,5 Prozent gelegen, 2020 bei 10,7 Prozent.
Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg, betonte, zu viel Zucker erhöhe das Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes deutlich, vor allem in Kombination mit mangelnder Bewegung und unausgewogener Ernährung. Typ-2-Diabetes tritt laut AOK besonders häufig im Alter auf. So waren den Zahlen zufolge die Anteile der Erkrankten in der Gruppe der 80- bis 84-Jährigen mit 36,2 Prozent bei den Männern und 31,1 Prozent unter den Frauen besonders hoch. In der Gruppe der 25- bis 29-Jährigen waren 0,2 Prozent der Männer und ein Prozent der Frauen betroffen.
Typ-2-Diabetes entsteht durch eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin, was die Aufnahme von Glucose in Körperzellen reguliert. Auch eine jahrelange Überproduktion von Insulin führt zu einer „Erschöpfung“ der insulinproduzierenden Zellen. Langfristig erhöhte Blutzuckerwerte verursachen häufig Nervenschäden und Durchblutungsstörungen.