
Die gesetzlichen Krankenkassen in Nordrhein-Westfalen schließen sich einer landesweiten Initiative gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt im Gesundheitswesen an. Am 16. April haben sich die Kassen der Initiative sowie der dazugehörigen gemeinsamen Resolution angeschlossen, teilte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in Düsseldorf mit. Bereits im Februar hatten das Ministerium und weitere Institutionen aus dem Gesundheitswesen unter den Hashtags #RassismusHilftKeinBisschen, #GewaltHilftKeinBisschen sowie #DiskriminierungHilftKeinBisschen, die mit der Entgegnung „Wir schon!“ kombiniert sind, in Social Media-Kanälen eine Kampagne an den Start gebracht.
Mit der Kampagne solle auf das Problem von Übergriffen aufmerksam gemacht und zugleich für Solidarität mit allen Beschäftigten im Gesundheitswesen geworben werden, hieß es. An der Initiative in NRW beteiligen sich unter anderem die Krankenhausgesellschaft und Pflegekammer in NRW, die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe, kassenärztliche Vereinigungen, Apothekerverbände sowie fachmedizinische Gesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin. Die gesetzlichen Krankenkassen und -verbände in NRW sind die AOK NordWest, AOK Rheinland/Hamburg, Verband der Ersatzkassen, BKK-Landesverband Nordwest, IKK classic, Knappschaft und Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).
Die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen leisteten mit ihrer Arbeit rund um die Uhr einen unentbehrlichen Dienst für das Gemeinwohl, betonte Minister Laumann. „Beleidigungen, Drohungen oder gar Angriffe gegen unsere Kümmerer in der Not dulden wir nicht.“ Im Gesundheitswesen dürfe kein Platz für Rassismus, Gewalt oder Diskriminierung sein, erklärte Dirk Ruiss, Leiter der vdek-Landesvertretung, stellvertretend für die Krankenkassen und ihre Verbände. „Alle Patienten und alle Beschäftigten im Gesundheitswesen haben das Recht auf eine faire, respektvolle und gleiche Behandlung - unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion oder sozialem Status.“
Das NRW-Gesundheitsministerium hatte im Juni 2024 eine Studie zu Rassismus und Antisemitismus gegenüber Beschäftigten im Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegeben, die sich auch mit dem Thema Gewalt befasst. Die Studie soll Zahlen und Einblicke sowie einen Überblick über bereits vorhandene Schutzmaßnahmen von Beschäftigten liefern. Eine damit verbundene Online-Befragung findet derzeit statt. Die Endergebnisse werden im Sommer 2026 erwartet.