Krankenkasse warnt vor Vergiftungsgefahren für Kleinkinder im Alltag
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Eltern sollten Medikamente sicher verschließen und außerhalb der Reichweite ihrer Kinder aufbewahren.
Dortmund, Bonn (epd).

Die AOK Nordwest warnt Eltern von Kleinkindern vor den Gefahren von Vergiftungen im heimischen Umfeld. Müttern und Vätern sei es häufig nicht bewusst, dass viele Dinge, die zum Teil regelmäßig benutzt werden, giftig und bei unsachgemäßem Gebrauch äußerst gefährlich sein können, erklärte die Krankenkasse in Dortmund. Dazu gehörten Reinigungsmittel, Medikamente und ätherische Öle im Haushalt, aber auch giftige Pflanzen im Garten wie Engelstrompete, Blauregen, Oleander oder Tollkirsche.

In Nordrhein-Westfalen mussten im Jahr 2023 über 270 gesetzlich krankenversicherte Babys und Kinder im Alter bis zu zehn Jahren wegen Vergiftungen im Krankenhaus behandelt werden, wie die AOK Nordwest auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes mitteilte. Gerade kleine Kinder steckten sich auf ihren Erkundungstouren durch die Wohnung oder im Garten vieles in den Mund, sagte AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann. „Das kann der Haushaltsreiniger, das giftige Blatt einer Zimmerpflanze oder das Medikament auf dem Nachttisch sein.“

Zeige ein Kind Anzeichen einer Vergiftung, sollten die Eltern Ruhe bewahren und schnell handeln, rät er. Reste des Mittels oder Pflanzenteile sollten aus dem Mund entfernt sowie dem Kind ein bis zwei Gläser Wasser ohne Kohlensäure zum Trinken gegeben werden. Eine Vergiftung lasse sich häufig an Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Speichelfluss erkennen, erklärte Ackermann. Anzeichen seien auch ungewöhnliches Verhalten wie Erregung, ein unsicherer Gang oder Schläfrigkeit.

Soforthilfe und Beratung rund um die Uhr liefert in NRW der Giftnotruf des Uniklinikums Bonn, der unter kostenfreien Rufnummer 0228/19240 erreichbar ist, wie es hieß. Bei lebensbedrohlichen Symptomen wie Atemnot, Bewusstlosigkeit oder einem Krampfanfall gelte es, umgehend den Notarzt unter 112 zu rufen. Falls die Kinderarztpraxis oder das Krankenhaus aufgesucht werden, sollten die Reste aus dem Mund des Kindes unbedingt mitgenommen werden, damit gezielt geholfen werden könne.