Der Einsatz von Assistenzkräften kann nach Auffassung des Bremer Kita-Experten Carsten Schlepper dazu beitragen, der Personalnot in Kindertagesstätten zu begegnen. „Wir brauchen einen Personalmix und eine Aufgabenteilung“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Im Land Bremen werden mit Unterstützung der Bildungsbehörde ungelernte Assistenzkräfte im Kita-Alltag eingesetzt. Ähnlich ist das auch in Bayern möglich, im Saarland wird über ein Assistenzmodell diskutiert. Schlepper forderte, andere Professionen für Bildungsangebote wie kreatives Gestalten, ästhetische Bildung, Bewegung und Musik einzusetzen, auch ungelernte Assistenzkräfte zur Entlastung bei Routineaufgaben.

Wie dringend nötig Verstärkungen sind, zeigt ein Blick auf die teils prekäre Personalsituation in den Kitas bundesweit: Laut einer Umfrage des Paritätischen Gesamtverbandes vom Juni 2024 fehlen in Deutschland insgesamt 125.000 Erzieherinnen und Erzieher.

„Die pädagogischen Fachkräfte bleiben selbstverständlich der Grundstock, um die Förderung der Kinder qualifiziert zu begleiten und zu koordinieren“, betonte Schlepper und ergänzte: „Aber mit unserem Assistenzmodell, das von Fortbildungen begleitet wird, holen wir Menschen in die Kitas, die wir sonst vielleicht nie erreicht hätten.“

Die Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder ist ein Fachverband der Diakonie in Deutschland. Sie vertritt bundesweit 9.100 Einrichtungen, in denen eigenen Angaben zufolge mehr als 115.000 Beschäftigte für 585.000 Kinder im Alter bis zu zwölf Jahren arbeiten.