Mit Ende der Adventszeit bitten die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Unternehmen und Privatpersonen um die gestempelten Briefmarken aus der Weihnachtspost. Die Spenden sichern Arbeitsplätze für rund 125 Menschen mit Behinderungen, die die Postwertzeichen für Sammlerinnen und Sammler aufbereiten, wie die Stiftungen in Bielefeld mitteilte. Umschläge mit entwerteten Marken können bundesweit in Sammelboxen der Briefmarkenstelle in öffentlichen Einrichtungen oder Kirchengemeinden eingeworfen werden. Größere Mengen bittet Bethel einzusenden.
An der Betheler Arbeitsstelle am Quellenhofweg in Bielefeld-Gadderbaum kommen den Angaben zufolge jährlich rund 130 Millionen Briefmarken an. Gerade in der Weihnachtszeit würden viele Grüße per Post verschickt, hieß es. Dabei kämen oft bei Sammlern beliebte Weihnachts-, Wohlfahrts- oder Sonderbriefmarken zum Einsatz. Die Mitarbeiter der Briefmarkenstelle sortierten die internationalen Postwertzeichen mithilfe von Fachkatalogen nach Jahrzehnten und prüften ihre Qualität mit einer Lupe, bevor sie in den Verkauf gingen. Der Erlös fließe in die diakonische Arbeit Bethels.
Die Briefmarkenstelle Bethel ist über 130 Jahre alt und damit eine der ältesten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland. Der langjährige Bethel-Leiter Friedrich von Bodelschwingh (1877-1946) hatte die Idee, mit dem Sammeln der entwerteten Briefmarken behinderten Menschen eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten, die ihren oft stark eingeschränkten Fertigkeiten entspricht.