Von Bach zu Beat
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Max Jenkins
Evangelischer Jugendchor aus Detmold ist international auf Tour
Detmold, Rietberg (epd).

Der 26-jährige Kirchenmusiker Max Jenkins überschreitet mit seinem Jugendchor „VoiceKamp“ gern Genres und Grenzen. Beim diesjährigen Klosterfestival in der Region Ostwestfalen-Lippe vom 5. bis 28. Juli gibt der Chor bei drei Konzerten Arrangements zwischen Pop, Jazz und Gospel zum Besten. „Das sind Songs, die gehen richtig ab und nehmen die Zuhörer mit“, sagt Chorleiter Jenkins.

Das Eröffnungskonzert des Festivals in der Klosterkirche St. Katharina in Rietberg bestreiten die jungen Sängerinnen und Sänger mit der Jazz-Formation „Trutone 8000“, begleitet von einer klingenden Rauminszenierung der Violinistin Mareike Neumann und Birgit Wildemann an der Orgel.

In nur einem Jahr hat der gebürtige Londoner Jenkins im lippischen Detmold die Evangelische Singschule aus der bestehenden Chorlandschaft heraus gegründet und mit einem kleinen Team neu strukturiert. An den Standorten der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in Detmold und Hiddesen sind inzwischen sechs Chöre mit insgesamt rund 100 Aktiven entstanden. „VoiceKamp“ hat dabei über Lippe hinaus Bekanntheit erlangt.

Rund 20 junge Leute im Alter von 13 bis 20 Jahren proben regelmäßig zusammen, singen in verschiedenen Gottesdiensten, geben Konzerte und gehen auf internationale Chorfreizeiten. So war die Gesangsgruppe unter anderem in der Kathedrale im französischen Saint-Omer und in der Chiesa di San Nicolò im italienischen Verona zu Gast.

Mit Geduld, Ausdauer und viel Humor habe er die Evangelische Singschule zu einem der „erfolgreichsten musikalischen Nachwuchsprojekte in der Region“ entwickelt, sagt Jenkins, der nach seinem Studium an der Hochschule für Musik in Detmold als Interims-Kantor in der dortigen Martin-Luther-Kirche tätig war. Der 26-Jährige, der im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland zog und im westfälischen Brakel aufwuchs, gilt als leidenschaftlicher Musiker, der junge Menschen zum Singen und Musizieren animieren kann.

Er empfinde es als eine große Ehre, das diesjährige Klosterfestival OWL eröffnen zu dürfen, erklärt der Deutsch-Brite. Dessen Veranstaltungen spiegelten die Vielseitigkeit von Kunst und Musik auf dem Land wider. „Eine Vielseitigkeit, die nicht unterschätzt, sondern vielmehr wertgeschätzt werden sollte“, betont er. Nach Rietberg tritt „VoiceKamp“ während des Festivals am 6. Juli in Warburg in der evangelischen Kirche im Weinberg und am 7. Juli in der Abteikirche der Welterbestätte Corvey im Kreis Höxter auf.

„Diese Klosterorte haben eine wunderbare Akustik“, sagt Jenkins. In der Region zwischen Weserbergland und Teutoburger Wald verbergen sich seiner Meinung nach vieler solcher „magischen Orte mit versteckten Juwelen, in denen große Geschichte glitzert“. Er selbst nehme immer wieder eine kleine Auszeit in der Abtei Marienmünster, wo das Netzwerk Klosterlandschaft seinen Sitz hat, um in der Kirche an der Johann-Patroclus-Möller-Orgel zu spielen, erzählt der Kirchenmusiker.

Einen Teil des Julis verbringen der Dirigent und sein Jugendchor allerdings im sonnigen Spanien. Nach den drei Konzerten in der Heimatregion geht es mit dem Charterbus nach Barcelona. Dort beteiligen sich die Sängerinnen und Sänger vom 8. bis 14. Juli am Internationalen Chormusik-Festival der Federació Catalana d'Entitas Corals, um wieder eine Brücke zwischen Pop und klassischer Musik zu bauen.

Von Martina Schäfer