Für die Programmaktion #KINDERstören erhält die Kölner Komikerin Carolin Kebekus den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis des Kindernothilfe-Medienpreises. „Mit ihrer Mischung aus Humor und pointierter Schärfe hat Carolin Kebekus die Lebensrealität von Mädchen und Jungen ins öffentliche Bewusstsein gebracht und damit ein Ausrufezeichen für Kinderrechte gesetzt“, erklärte die Jury in Duisburg. „Gemeinsam mit Kindern fordert sie eindringlich, die Perspektiven der jungen Generation stärker zu berücksichtigen und umzusetzen.“ Der Sonderpreis und weitere Auszeichnungen werden am 15. November in Berlin vergeben.
Mit der Aktion #KINDERstören hatte die ARD in ihrer Mediathek auf Initiative des WDR auf die Lage der Kinder in Deutschland und deren Rechte aufmerksam gemacht. Um auf das spezielle Angebot hinzuweisen, kaperte Kebekus am 18. August das Fernsehprogramm im Ersten. Der „Tatort“ begann demzufolge 15 Minuten später. Auch auf verschiedenen Social-Media-Kanälen der ARD wie der „Sportschau“ und des „Tatorts“ war die Aktion zu sehen.
Der WDR-Rundfunkrat hatte Ende August in einer Sitzung über die Programmaktion diskutiert. Der nordrhein-westfälische CDU-Landtagsabgeordnete Jan Heinisch hatte etwa kritisiert, dass der WDR die gute Quote des eigentlich an diesem Abend für 20.15 Uhr angekündigten „Tatorts“ aus Münster habe nutzen wollen, „um politische Botschaften zu senden“. Andere Rundfunkratsmitglieder wie der von der Gewerkschaft ver.di ins Gremium entsandte Peter Freitag hatten dagegen ausdrücklich die Programmaktion gelobt. WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn hatte die Aktion verteidigt. Zur Aufgabe, Meinungsbildung zu befördern, könne es auch gehören, das Publikum mit Unerwartetem zu provozieren.
Die 1959 gegründete Kindernothilfe ist eine der größten christlichen Kinderrechtsorganisationen in Europa. Sie arbeitet mit Partnerorganisationen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa zusammen. Seit 1999 verleiht sie den Medienpreis für Kinderrechte. Der Sonderpreis ehrt den Angaben zufolge herausragende Leistungen, die Kinderrechte in besonderer Weise in den Fokus rücken. Des Weiteren werden noch „Story on Stage“ und der „Preis der Kinderjury“ für herausragende Berichterstattung an Medienschaffende verliehen. Die Schirmherrschaft hat in diesem Jahr Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD).