Moderne Galerie widmet Künstlerinnen der Moderne eine Ausstellung
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Moderne Galerie des Saarlandmuseums
Saarbrücken (epd).

Zusammen mit dem Museum Arnhem und dem Wiener Belvedere präsentiert die Moderne Galerie des Saarlandmuseums ab Samstag die Ausstellung „Radikal! Künstlerinnen/* und Moderne 1910-1950“ in Saarbrücken. Zu sehen sind Werke von mehr als 60 Künstlerinnen aus 20 Ländern, wie die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz ankündigte. Die bis 18. Mai ausgestellten Werke umfassen unter anderem Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Architektur- und Bühnenentwürfe, Textildesigns und Filme.

„Trotz erster Erfolge in der Gleichstellung der Geschlechter blieben patriarchalische Strukturen gesellschaftlich tief verankert und selbst in progressiveren Kreisen der Kunst- und Kulturwelt bestehen“, erläuterte die Stiftung. Die Schau untersuche, wie festgeschriebene stereotype Geschlechterbilder nicht nur ungleiche Machtverhältnisse, sondern auch voreingenommene Urteile über Talent und Innovationskraft aufrechterhielten. Zu sehen sind den Angaben zufolge Werke unter anderem von Zubeida Agha, Gertrud Arndt, Claude Cahun, Käthe Kollwitz, Alice Lex-Nerlinger, Jeanne Mammen, Sophie Taeuber-Arp, Charley Toorop und Fahrelnissa Zeid.

Die Schau konzentiere sich auf drei Themenfelder, „Experiment Abstraktion“, „Kunst als Akt des Protests“ und „Neue Realitäten. Neue Identitäten“, in denen Künstlerinnen sich besonders hervorgetan hätten, erklärte die Stiftung. Die Ausstellung wolle dazu anregen, den Begriff und Kanon der „Modernen Kunst“ zu öffnen und die patriarchalen Strukturen und Mechanismen der Kunstgeschichtsschreibung aufzuzeigen. Außerdem solle sie den Blick über Europa hinaus auf weibliche Kunstschaffende etwa in Nahost, China oder den USA erweitern.

Stephanie Auer (Belvedere, Wien), Kathrin Elvers-Svamberk und Meike Lander (Saarlandmuseum - Moderne Galerie) sowie Evelien Scheltinga (Museum Arnhem) kuratieren die Ausstellung gemeinsam. Zum Rahmenprogramm gehören den Angaben zufolge unter anderem eine feministische Themenwoche mit einem Poetry-Slam und einer Fachtagung zu „Strukturen des Vergessens - Künstlerinnen der Moderne“. Des Weiteren sind Erwachsenenworkshops zum Thema Holzschnitt und abstrakte Malerei geplant. Die Kulturstiftung der Länder und Saartoto fördern die Ausstellung.