Deutschlandradio: Hörfunkratsmitglieder sind häufiger anwesend
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Deutschlandradio-Funkhaus
Köln, Berlin (epd).

Beim Deutschlandradio sind die Mitglieder des Hörfunkrates im vergangenen Jahr häufiger bei den Sitzungen anwesend gewesen als in den Jahren zuvor. Wie sich aus einer Auswertung der Anwesenheitslisten durch den Evangelischen Pressedienst (epd) ergibt, lag die Anwesenheitsquote der Mitglieder bei den Sitzungen des Aufsichtsgremiums und seiner Ausschüsse 2024 bei durchschnittlich 78 Prozent. 2023 hatte sie bei 64 Prozent gelegen, im Jahr 2022 bei 63 Prozent. Der Hörfunkrat veröffentlicht die Anwesenheitslisten nach den einzelnen Sitzungen zusammen mit den wesentlichen Beratungsergebnissen online.

Die Hörfunkratsvorsitzende Katrin Hatzinger, die seit Januar 2024 im Amt ist, äußerte sich erfreut: „Eine Steigerung der Teilnehmerquote lag mir von Anbeginn meiner Amtszeit sehr am Herzen“, sagte sie dem epd. Daher habe sie das Thema in den Sitzungen offen angesprochen. Hatzinger, die Vertreterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Hörfunkrat ist, sagte, der aktuelle Hörfunkrat sei sich „seiner Rolle sehr bewusst“. Durch Änderungen im Medienstaatsvertrag habe das Gremium neue Aufgaben erhalten, „die aktives Handeln erfordern“. Das gelinge am besten im direkten Austausch.

2024 kamen 16 der insgesamt 45 Hörfunkratsmitglieder auf eine Anwesenheitsquote von 100 Prozent. Dazu gehörten die Vorsitzende Hatzinger und ihr erster Stellvertreter Michael Deutscher, der den Landesverband der Freien Berufe Mecklenburg-Vorpommern repräsentiert. Auf 86 Prozent kam die zweite stellvertretende Hörfunkratsvorsitzende Annette Leßmöllmann, die von der Hochschulrektorenkonferenz entsandt ist.

Die meisten Sitzungen, 13 Plenums- und Ausschusstermine, absolvierte Franz Riemer (Landesmusikrat Niedersachsen). Riemer gehört seit 2024 als einziges Hörfunkratsmitglied allen drei Ausschüssen des Hörfunkrats an, er leitet den Programmausschuss. Außerdem gibt es noch den Wirtschafts- und Finanzausschuss sowie seit Sommer vorigen Jahres den nicht ständigen Ausschuss Digitales und Innovation.

Jedes Hörfunkratsmitglied hatte 2024 mindestens fünf Sitzungstermine (Plenumssitzungen). Hinzu kamen die Sitzungen der drei Ausschüsse, die zusammengerechnet acht Mal tagten. In den Ausschüssen sind nicht alle Hörfunkratsmitglieder vertreten.

Die Auswertung für 2024 zeigt außerdem, dass drei Hörfunkratsmitglieder an keiner einzigen Sitzung teilgenommen haben. Das waren Eric Beißwenger, bayerischer Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales (entsandt vom Freistaat Bayern), Uwe Reitz, Pressesprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (entsandt vom Deutschen Journalistenverband, Landesverband Rheinland-Pfalz) und Awet Tesfaiesus (Vertreterin des Bundes). Nach Angaben der Vorsitzenden Hatzinger hatten sich die drei Mitglieder „jedes Mal rechtzeitig und mit Begründung entschuldigt“.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Tesfaiesus war erst im April 2024 in den Hörfunkrat berufen worden. Sie fehlte bei den drei Sitzungen, die anschließend noch stattfanden.