Ausstellung zum NS-Schicksal von Sinti und Roma
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NS-Ordensburg Vogelsang in der Eifel
Schleiden (epd).

Auf dem Gelände der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang in der Eifel ist ab 25. Juli eine Ausstellung über das Schicksal von Sinti und Roma im Nationalsozialismus zu sehen. Unter dem Titel „Klänge des Lebens“ sind 45 Interviews mit überlebenden Zeitzeugen der zweiten Generation abrufbar, wie die Veranstalter von IP Vogelsang mitteilten.

Außerdem ist die Installation „Erinnerungskörper“ der Künstlerin Krystiane Vajda zu sehen. Sie hat dafür lebensgroße Figuren gestaltet, die an Fleischerhaken aufgehängt sind. Sie symbolisierten Personen und Familienangehörige, die durch das NS-Regime gefoltert oder ermordet wurden, hieß es. Begleitend zur Ausstellung, die bis 22. September zu sehen sein wird, gibt es ein Rahmenprogramm mit Führungen, Zeitzeugengesprächen sowie Angeboten für Schulklassen und Jugendgruppen.

Die einstige, sogenannte Ordensburg Vogelsang befindet sich heute im Nationalpark Eifel in der Nähe der Ortschaft Schleiden. Vogelsang gehört zu den bis heute in seinen baulichen Dimensionen groß angelegten Hinterlassenschaften der Nationalsozialisten. Gebaut wurde der Komplex vor 90 Jahren als Schulungsstätte für den Führungsnachwuchs der NSDAP. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie auch als Standort von Adolf-Hitler-Schulen genutzt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war die Anlage jahrzehntelang nicht zugänglich und diente ab den 1950er Jahren als Nato-Truppen-Übungsplatz für das belgische Militär. Nach Abzug des Militärs begann 2006 die zivile Nutzung als Internationaler Platz (IP) mit Angeboten zur Demokratieförderung und grenzüberschreitende Verständigung. © epd-bild / Roland Rossner