Stadt Dortmund baut Kita in denkmalgeschützter Kirche
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Waschraum einer Kita
Dortmund (epd).

Rund um den mittelalterlichen Lindenhorster Kirchturm in Eving, den ältesten noch erhaltenen Kirchturm in Dortmund, soll bis 2027 eine neue Kindertagesstätte entstehen. Der wahrscheinlich Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts gebaute Kirchturm selbst werde zwar kein Teil der Kita sein, sagte Christian Feldhege von der städtischen Immobilienwirtschaft bei der Vorstellung der Pläne. „Dafür werden wir das denkmalgeschützte Kirchenschiff zu einem Bewegungsraum umbauen. Direkt daran anschließen wird ein zweigeschossiger Anbau.“ Das geschichtsträchtige Gebäude soll demnach in die Kita integriert werden, die Platz für vier Gruppen bieten soll.

Die Stadt Dortmund hatte den Turm samt Grundstück 2021 für einen symbolischen Euro von der evangelischen Kirche gekauft, um dort eine Kita zu bauen und die denkmalgeschützten Gebäude zu erhalten. Bevor die Bauarbeiten dazu beginnen, sind aktuell noch Archäologen auf dem Grundstück aktiv. Bereits im November 2024 hätten städtische Archäologen zusammen mit externen Experten das Innere des Kirchenschiffs sowie den Außenbereich untersucht, hieß es. Dabei entdeckten sie unter anderem alte Gräber, Brunnen und zwei Öfen. „Der Fund der zwei Buntmetallöfen ist für mich eine kleine Sensation“, sagte Ingmar Luther von der unteren Denkmalbehörde der Stadt Dortmund. Er habe nicht mit einem solchen Fund gerechnet, da diese Art der Öfen in Dortmund im Mittelalter eher selten waren.

In der Kirche selbst wurden Überreste des mittelalterlichen Kirchenschiffes gefunden. Das ursprüngliche Kirchenschiff wurde nach Einschätzung der Archäologen wahrscheinlich schon 1388/89 bei der Großen Dortmunder Fehde zerstört. Über den Fund sind die Forscher erfreut, da bislang keine Aufzeichnungen zur Architektur des ursprünglichen Kirchenschiffs existierten. Diese Überreste im Kirchenschiff sollen laut Stadt beim Umbau erhalten bleiben und geschützt werden. Das heutige Kirchenschiff wurde zwischen 1910 und 1912 gebaut.

Bis Juli 2025 werden die Archäologen laut Angaben der Stadt ihre Funde dokumentieren und sichern. Außerdem soll noch in diesem Monat die Sanierung des mittelalterlichen Kirchturms beginnen. Die Arbeiten für die neue Kindertagesstätte werden voraussichtlich im September 2025 beginnen können, heißt es von der städtischen Immobilienwirtschaft. Mitte 2027 soll die Kita fertig sein. Die Stadt rechnet mit Kosten von bis zu elf Millionen Euro.