Holocaust-Gedenktag: 24-Stunden-Lesung erstmals in Saar-Synagoge
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Saarbrücken (epd).

Die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes lädt zusammen mit ihren Kooperationspartnern am 27. Januar zu ihrer 24-Stunden-Lesung zum Gedenken an die Opfer des NS-Regimes erstmals in die Synagoge in Saarbrücken ein. „In der Synagoge werden an drei Tischen vorne im Bereich des Toraschreins wechselnde Sprecher 24 Stunden lang aus dem 'Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939 - 1945' vorlesen“, teilten das Bistum Trier und die evangelischen Kirchenkreise an der Saar mit. Die Installation „Klangstele. Gesang vom Zyklon B. Für das Hören - Gegen das Aufhören“ war das erste Mal 1996 zu hören.

Parallel zum „Kalendarium“ würden weitere Texte sowie Lyrik vorgetragen, darunter die „Todesfuge“ von Paul Celan. Zudem erklingen den Angaben zufolge in stündlicher Wiederholung Werke des italienischen Komponisten Luigi Nono und des estnischen Komponisten Arvo Pärt. „Durch das Nebeneinander der drei Klangebenen entsteht beim Zuhörer eine Verwirrung, die verstörend wirkt, quasi eine vergiftete Klangstele“, sagte der Leiter des katholischen Instituts für Lehrerfortbildung (ILF) des Saarlandes, Thomas Mann. Diese Verstörung sei gewollt und lasse die Erschütterung sowie das Leid der Betroffenen erahnen.

Die gesamte Gedenkveranstaltung wird den Angaben zufolge auch 24 Stunden lang auf dem Youtube-Kanal der Jugendkirche eli.ja live gestreamt.