Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Friedrich Kramer, wirbt mit Blick auf die ökumenische Friedensdekade im November für ein nicht nachlassendes Friedensengagement. Denn Frieden sei kein Zustand, der sich verordnen lasse, sondern ein mühsamer Prozess, der immer weiter bearbeitet werden müsse, erklärte Kramer in Bonn. Gerade die diesjährige Friedensdekade vom 10. bis 20. November unter dem Motto „Erzähl mir vom Frieden“ sei eine gute Gelegenheit, konkrete Friedenserfahrungen „in all ihrer Dynamik“ mit anderen zu teilen.
Dem Frieden in der Welt eine Stimme zu geben, sei in vielen Konfliktregionen, aber auch in Deutschland nicht leicht, erklärte der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. „Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, den wir nicht für möglich hielten, angesichts der maßlos eskalierenden Gewalt in Nahost und angesichts brutaler Konflikte und Terrorakte in vielen Ländern des globalen Südens wie Jemen, Sudan, Myanmar und Nigeria stehen die Zeichen auf Aufrüstung, Abschreckung und gewaltsame Selbstbehauptung.“ Da erscheine die Rede vom Frieden realitätsfern und als eine Zumutung. Doch gerade das Erzählen vom Frieden könne Perspektiven eröffnen, die gebraucht würden, um Hoffnung zu schöpfen und Kreativität freizusetzen.
Seit mehr 40 Jahren engagiert sich die „Ökumenische FriedensDekade“ für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Auch im Jahr 2024 will die christliche Bewegung in den zehn Tagen vor dem Buß- und Bettag nach eigenen Worten einen Beitrag zur Vertiefung des christlichen Friedenszeugnisses leisten und zur friedenspolitischen Willensbildung in Kirchen, Gemeinden und Gesellschaft beitragen. Kirchengemeinden und Gruppierungen erhalten dazu Informationen und Materialien.