Nach 28 Jahren an der Spitze des Evangelischen Kirchenkreises Aachen ist Superintendent Hans-Peter Bruckhoff am Sonntag mit einem Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet worden. Der rheinische Präses Thorsten Latzel würdigte in seiner Predigt das Wirken des Theologen, der in all den Jahren „viele Meter“ gemacht habe, „als Gemeindepfarrer, in den unendlichen Weiten des Kirchenkreises Aachen“, aber auch in Gremien auf der landeskirchlichen Ebene. Latzel hob laut Predigttext zudem Bruckhoffs großes ethisches Engagement hervor, „beim Einsatz für Geflüchtete, für bezahlbares Wohnen als Menschenrecht, in den vielen Feldern der Diakonie oder auch im Bereich der Bildung“.
Bruckhoff war der dienstälteste Superintendent in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Zu seiner Nachfolgerin hatte die Kreissynode im Juni die Pfarrerin Verena Jantzen gewählt. Sie übernimmt die Leitung des Kirchenkreises am 1. Oktober hauptamtlich, offiziell eingeführt wird sie am 3. November. Damit bekommt der Kirchenkreis Aachen erstmals eine Superintendentin.
Der in Neukirchen-Vluyn geborene Bruckhoff war seit 1996 Superintendent in Aachen, zuvor sechs Jahre Assessor. Nach dem Studium in Münster, Basel und Bonn sowie dem Vikariat in Düsseldorf kam er 1985 nach Schleiden-Gemünd, wo er seit 1987 Pfarrer in der heutigen Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal war.
In einem Rückblick auf seine Amtszeit sagte Bruckhoff, er habe sich „als erster Sprecher der Kirche in der Region, als Kümmerer für den gemeinsamen evangelischen Weg unserer Kirche und als Pastor und Seelsorger im Kirchenkreis“ verstanden. Er habe für die Menschen da sein wollen. Ein roter Faden seien für ihn „die Themen des konziliaren Prozesses mit der Bewahrung der Schöpfung, dem Einsatz für Gerechtigkeit und der Friedensfrage“ gewesen. In den Krisen der vergangenen Jahre wie Corona-Pandemie und Fluterfahrung habe er „wichtige Erfahrungen von tragfähiger Gemeinschaft in unserem Kirchenkreis und persönlicher Begleitung und Hilfe“ gemacht.
Zum Evangelischen Kirchenkreis Aachen gehören neun Kirchengemeinden mit rund 68.000 Mitgliedern. Er liegt im Dreiländereck Deutschland-Niederlande-Belgien und erstreckt sich über die Universitätsstadt Aachen und die Städteregion Aachen bis in die Eifel.