Bistum Münster suspendiert Priester wegen Missbrauchsverdachts
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Themenfoto Missbrauch in der Kirche
Münster (epd).

Ein Priester des Bistums Münster ist wegen Missbrauchsvorwürfen vom Dienst suspendiert worden. Bischof Felix Genn habe dem Priester, der zuletzt als Pastor in einer Pfarrei in Beckum im Kreis Warendorf tätig war, ausnahmslos alle priesterlichen und seelsorglichen Tätigkeiten verboten, teilte das Bistum mit. Dem Theologen wird sexueller Missbrauch in den Jahren 2000 und 2001 am Gymnasium und Internat Loburg in Ostbevern nordöstlich von Münster vorgeworfen. Der Person, die die Vorwürfe erhebt, sei im Verfahren zur Anerkennung des Leids eine Zahlung zuerkannt worden, hieß es.

Gegen den Priester waren bereits 2015 und 2019 Vorwürfe grenzüberschreitenden sexuellen Verhaltens erhoben worden. Das ursprüngliche Verfahren sei jedoch mangels hinreichender Erkenntnisse eingestellt worden, erklärte das Bistum. Auch die kirchenrechtliche Voruntersuchung sei zu keinem anderen Ergebnis gekommen. Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Anerkennungsverfahren habe das Bistum den Vorgang aber nun erneut geprüft und der Staatsanwaltschaft übergeben. Zugleich sei eine neue Voruntersuchung eröffnet worden, die jedoch bis zum Abschluss der staatlichen Ermittlungen ruhe.

Der Priester war den Angaben zufolge nach seiner Priesterweihe 1992 zunächst Kaplan in Harsewinkel im Kreis Gütersloh und nach seiner Zeit am Gymnasium zunächst im Dekanat Recklinghausen und in Rinkerode im Kreis Warendorf tätig. 2005 wurde er Pfarrer in Hamm und Bockum-Hövel und war von 2008 bis 2016 in der Klinikseelsorge an den Universitätskliniken der Universität Münster eingesetzt.

Zusätzlich zu seiner Tätigkeit in Beckum war er von 2019 bis 2020 auch Pfarrverwalter in Everswinkel im Kreis Warendorf. Mögliche Betroffene an diesen Einsatzorten des Priesters könnten sich bei den Ansprechpersonen oder bei der Stabsstelle Intervention und Prävention des Bistums Münster melden, erklärte das Bistum.