Die international anerkannten Rechte von Kindern sind einer Umfrage zufolge unter den Betroffenen in Deutschland nur wenig bekannt. Nur ein Fünftel (22 Prozent) der Kinder und Jugendlichen habe angegeben, sich bei den Kinderrechten „ganz gut“ auszukennen und auch einzelne nennen zu können, heißt es in einer in Berlin vom Deutschen Kinderhilfswerk veröffentlichten Umfrage. Zwei Drittel (67 Prozent) kannten Kinderrechte nur vom Namen her und neun Prozent hätten vom Thema Kinderrechte noch nichts gehört oder gelesen.
Auch mit Blick auf Nordrhein-Westfalen zeige sich, dass in dem bevölkerungsreichsten Bundesland viele Kinder und Jugendliche die Kinderrechte weiterhin nur oberflächlich kennen, hieß es. Dass sie sich bei den Kinderrechten „ganz gut auskennen“ und auch einzelne nennen können, sagen in NRW demnach nur 19 Prozent der Kinder und Jugendlichen. Im bundesweiten Vergleich liegt Nordrhein-Westfalen damit unter dem Durchschnitt. 69 Prozent kennen Kinderrechte nur vom Namen her, und neun Prozent haben vom Thema Kinderrechte noch nichts gehört oder gelesen.
Der Bundesgeschäftsführer des Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann, erklärte dazu mit Blick auf den Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November, die Fortschritte bei der Bekanntheit der Kinderrechte in Deutschland seien nicht zufriedenstellend: „Nur wer seine Rechte kennt, kann für diese einstehen.“ Kinderrechte gehörten in schulische Lehrpläne und Bildungspläne von Kitas. Wichtig sei, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte auf die Lebenswelt der Betroffenen zu beziehen.
Der Umfrage zufolge hat sich die Bekanntheit der Kinderrechte bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren nur geringfügig verbessert. Im Jahr 2018 hätten 19 Prozent angegeben, dass sie sich „ganz gut auskennen“ und auch einzelne Kinderrechte nennen könnten, 2017 waren es 18 Prozent und 2016 noch 15 Prozent der Befragten.
Die Online-Umfrage erfolgte den Angaben zufolge in diesem Jahr durch das Sozial- und Politikforschungsinstitut Verian vom 19. April bis 10. Mai deutschlandweit unter 3.218 Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren.