In den deutschen Kommunen sind einer Studie zufolge viele Sportstätten in einem besorgniserregenden Zustand. In 40 Prozent der befragten Kommunen könnten einzelne Sportangebote wegen des baulichen Zustands der Sportanlagen nicht mehr stattfinden, heißt es in der Untersuchung des Deutschen Instituts für Urbanistik, die den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe vorliegt.
59 Prozent der befragten Städte, Gemeinden und Landkreise gaben demnach an, dass der Investitionsrückstand bei Sporthallen „gravierend“ oder „nennenswert“ sei. Bei Hallenbädern sagten das dem Bericht zufolge sogar 62 Prozent. In der Folge sei der Schwimmsport besonders betroffen. Geschehe nichts, müssten in den nächsten drei Jahren fast jedes siebte Hallenbad (13,4 Prozent) und jedes sechste Freibad (15,9 Prozent) geschlossen werden. Die Studie wurde von der staatlichen Förderbank KfW in Auftrag gegeben.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sprach von einer „dramatischen Entwicklung“. Die drohende Schließung von Sportstätten sei „ein fatales Signal an den Breitensport und den Schwimmunterricht“, sagte Hauptgeschäftsführer André Berghegger den Funke-Zeitungen. Er forderte Bund und Länder auf, die finanzielle Unterstützung für Neubauten und Sanierungen sicherzustellen. Eine große Investitionsoffensive in die Sportinfrastruktur sei unausweichlich.
Für die Studie wurden laut dem Zeitungsbericht im Oktober des vergangenen Jahres 307 Städte, Gemeinden und Landkreise zur Situation der kommunalen Sportanlagen befragt. Die Erhebung sei zwar nicht bundesweit repräsentativ, vermittele jedoch einen belastbaren Eindruck der kommunalen Wahrnehmung, erklärte die KfW demnach.