Umweltschützer fordern schnelle Sanierung von Flussauen
Jena (epd).

Der Naturschutzbund (Nabu) fordert von der Thüringer Landesregierung die zügige Umsetzung des Aktionsplans zur Belebung von Bach- und Flussauen. Das Vorhaben sei im Koalitionsvertrag fest vereinbart worden, teilte der Umweltverband am Donnerstag in Jena mit. Anlass ist der Welttag der Feuchtgebiete am 2. Februar. Der Aktionsplan dürfe nun nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden.

Nabu-Naturschutzreferent Marcus Orlamünder sagte, dass die Gewässer im Freistaat insgesamt in keinem guten Zustand seien. Sie benötigten dringend mehr Raum, um sich freier entfalten zu können. Der Naturschutz begrüße daher den von der Landesregierung beabsichtigten Aktionsplan für die Auen ausdrücklich.

Die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte erfordern laut Orlamünder ein sofortiges Handeln. Viele Flüsse und Bäche seien in der Vergangenheit begradigt, Auwälder gerodet sowie Auen trockengelegt worden. Damit seien wichtige Funktionen unter anderem für den Klima- und Hochwasserschutz, als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sowie als Wasserspeicher in der Landschaft verloren gegangen.

In ihrem im November vorgelegten Koalitionsvertrag verpflichteten sich CDU, BSW und SPD in Thüringen darauf, Deiche an Fließgewässern zu beseitigen, wenn diese weder Bebauung noch Infrastruktur sichern. Für die damit angestrebte Verbreiterung der Auen sollen Fördermittel bereitgestellt werden. Die Landesregierung gab sich keine zeitliche Vorgaben zur Umsetzung dieser Ziele.