Umwelthilfe kritisiert Intransparenz bei Inhaltsstoffen von Kerzen
Berlin (epd).

Hersteller informieren laut einer Umfrage der Deutschen Umwelthilfe nur unzureichend über die Inhaltsstoffe von Kerzen. Viele machten ein Geheimnis daraus, ob ihre Kerzen auch Palmöl enthalten und ob der Rohstoff aus nachhaltigem Anbau stammt, wie eine am Samstag veröffentlichte Untersuchung der Organisation ergab, über die zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag) berichteten.

Die Deutsche Umwelthilfe hatte nach eigenen Angaben 58 Hersteller und Anbieter befragt. Mehr als die Hälfte der Unternehmen hätte gar nicht auf die Anfrage reagiert, kritisierte die Deutsche Umwelthilfe. Nur 25 Hersteller beteiligten sich demnach am inzwischen 3. „Kerzencheck“.

Nur elf Unternehmen hätten erklärt, ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Palmöl mit hohen Standards zu verwenden, heißt es in der Mitteilung weiter. Das sei ein deutlicher Rückgang im Vergleich zur letzten Abfrage im Jahr 2021. Damals bekannten sich 20 von 52 befragten Herstellern zu nachhaltig zertifiziertem Palmöl.

Die Umwelthilfe kritisiert, dass bei mehr als der Hälfte der palmölhaltigen Kerzen eine entsprechende Kennzeichnung fehlt. Noch weniger Transparenz gibt es demnach bei Kerzen aus fossilem Paraffin: Der Umfrage zufolge verwenden 18 der Unternehmen dies, nur 5 kennzeichnen es aber.

„Damit wird es Verbrauchern schwer gemacht, zu erkennen, ob sie beim Kerzenkauf zu Regenwaldzerstörung und der Klimakrise beitragen“, kritisierte die Umwelthilfe. Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner bezeichnete die Intransparenz der Unternehmen als „alarmierend“. Er forderte eine europaweite Kennzeichnungspflicht für nachwachsende Rohstoffe in Kerzen, „damit Verbraucher eine bewusste Kaufentscheidung treffen können“.

Laut Umwelthilfe werden etwa neun Prozent des hierzulande verwendeten Palmöls in Kerzen verarbeitet. Die Organisation betonte, ein Verzicht auf Palmöl sei nicht automatisch umweltfreundlicher, weil damit die Umweltbelastungen lediglich auf fossiles Paraffin oder weniger effiziente Rohstoffe wie Raps- oder Sojaöl verlagert würden. Stattdessen sei entscheidend, dass nur Palmöl mit strengen Nachhaltigkeitskriterien für Kerzen verwendet werde.