Im vergangenen Jahr hat Deutschland erstmals alle Grenzwerte zur Luftreinhaltung eingehalten. Wie das Umweltbundesamt (UBA) am Donnerstag in Dessau-Roßlau mitteilte, war 2024 das erste Jahr, in dem die europäische Luftqualitätsrichtlinie voll erfüllt wurde. Dies zeige eine vorläufige Auswertung der Messdaten der Bundesländer und des Umweltbundesamtes von bislang rund 600 Messstationen.
Für Stickstoffdioxid (NO2) wurde den Angaben zufolge der Jahresmittelgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erstmals an allen Messpunkten nicht überschritten. Beim Feinstaub habe Deutschland bereits das siebte Mal in Folge die Schwellenwerte eingehalten.
UBA-Präsident Dirk Messner sagte, diese Entwicklung sei kein Selbstläufer, sondern Ergebnis gezielter Maßnahmen zur Luftreinhaltung. Insbesondere Partikelfilter in Autos und schärfere Abgasnormen hätten einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Emissionen geleistet. Hinzu kämen weitere Maßnahmen wie die Elektrifizierung von Bussen oder das Vermeiden von Verkehrstaus.
Dennoch bedürfe es weiterer Anstrengungen, betonte Messner. Die geltenden Grenzwerte seien mehr als 20 Jahre alt und entsprächen nicht mehr aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfehle deutlich niedrigere Richtwerte.
Zudem sei Ende 2024 die überarbeitete europäische Luftqualitätsrichtlinie in Kraft getreten. Mit dieser werden laut Messner ab dem Jahr 2030 strengere Grenz- und Zielwerte europaweit bindend. Langfristig sollen sie komplett an die WHO-Grenzwerte angepasst werden, hieß es.