Zum ersten Mal hat eine Studie die Erderwärmung für die nächsten 1.000 Jahre untersucht. Die Erde könnte sich in diesem Zeitraum stärker erhitzen als bisher angenommen, heißt es in der am Montag vorgestellten Untersuchung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). PIK-Direktor Johan Rockström warnte: „Was wir heute tun, wird das Leben auf diesem Planeten für Jahrhunderte prägen.“
Das Ziel des Pariser Abkommens, welches den Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius begrenzen will, könnte der Studie zufolge schwer erreichbar sein. Das liege unter anderem an Kohlenstoffkreislauf-Rückkopplungen, die simuliert wurden. Eine solche Rückkopplung könne etwa das Auftauen von Permafrostböden sein. Dadurch könnten große Mengen der Treibhausgase Kohlenstoffdioxid und Methan freigesetzt werden.
Das Forschungsteam um die Physikerin Christina Kaufhold als Hauptautorin der Studie berücksichtigten zudem die sogenannte Gleichgewichts-Klimasensitivität (englisch: Equilibrium Climate Sensitivities/ECS). Diese gibt demnach an, wie stark die Temperatur ansteigt, wenn sich die CO2-Konzentration verdoppelt. Sie müsse unterhalb der aktuell besten Schätzung von drei Grad liegen, damit das Pariser Klimaziel erreichbar bleibt, heißt es.
Die Untersuchung endet nach Angaben des Potsdam-Instituts nicht wie die meisten Studien spätestens im Jahr 2100 oder 2300. Durch die Einbeziehung der Rückkopplungseffekte könne man deren Auswirkungen auf die Erderhitzung über einen Zeitraum von 1.000 Jahren so besser einschätzen.