Ein deutlich höherer Anteil erneuerbarer Energien an der globalen Energieversorgung würde laut dem Solar-Experten Jörg Sutter zu einer friedlicheren Welt beitragen. „Wenn wir schon 95 Prozent schaffen, haben sich viele Probleme, mit denen wir uns sonst so herumschlagen, schlichtweg erledigt“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin: „Es gäbe beispielsweise weniger oder keine kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Staaten, die dasselbe Ölfeld beanspruchen.“
Auch die Gefahr für große Umweltkatastrophen sinke, wenn weltweit maßgeblich erneuerbare Energien zum Einsatz kämen, betonte Sutter. Ob ein Öltankwagen „auf der Autobahn umkippt, ist etwas anderes als ein Laster mit einer Ladung Holzpellets“, sagte er: „Zudem hätten sich dann viele wirtschaftliche Probleme erledigt.“ Deutschland etwa wäre weniger erpressbar, „wenn wir unsere Energie selber machen“.
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie ist ein gemeinnütziger Verein, der 1975 in München gegründet wurde. Ihr Hauptziel ist die Förderung einer nachhaltigen Energiewirtschaft durch die breite Einführung erneuerbarer Energien, insbesondere der Sonnenenergie. Sie zählt heute nach eigenen Angaben knapp 4.000 Mitglieder. Der Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.
Deutschland sieht Sutter bei der Energiewende auf einem guten Weg. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung liege inzwischen bei um die 60 Prozent, sagte der 52-Jährige: „Das wird jetzt weiter peu à peu umgestellt. Irgendwann werden wir in diesem Bereich auch die 90 oder die 95 Prozent erreichen.“ Mehr Handlungsbedarf bei der Energiewende sieht Sutter hingegen im Verkehrsbereich. „Da muss mehr politischer Mut her“, sagte er.