Sächsisches Luchsweibchen nach Thüringen ausgewandert
Dresden (epd).

Das im März 2024 im Westerzgebirge ausgewilderte Luchsweibchen Nova ist nach Thüringen abgewandert. Laut den Daten ihres Senderhalsbandes habe die Luchsin ihre Wanderschaft am 27. Dezember begonnen und seither knapp 150 Kilometer zurückgelegt, teilte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie am Mittwoch in Dresden mit.

Dabei sei es Nova gelungen, ein recht dichtes Verkehrsnetz unbeschadet zu durchwandern. So habe sie unter anderem die Autobahnen A72, A9 und A4 nach Norden in Richtung Jena überquert.

Normalerweise seien Luchsweibchen ortstreuer als ihre männlichen Artgenossen, hieß es. Nova beweise damit, dass auch weibliche Luchse zu weiten Wanderungen aufbrechen können und dass es so möglicherweise gelingen könne, die vereinzelten Luchs-Populationen in Sachsen, Thüringen und im Bayerischen Fichtelgebirge miteinander zu vernetzen. Damit könne eine genetische Verarmung verhindert werden.

Die aus dem Schweizer Juragebirge stammende Nova war im März 2024 gemeinsam mit dem Luchs Juno Im Rahmen des Projekts „RELynx Sachsen“ im westlichen Erzgebirge ausgewildert worden. Damit war nach rund 300 Jahren die Großkatze in Sachsens Wälder zurückgekehrt. Später wurden noch drei weitere Tiere ausgewildert, von denen der Luchs Anton bei einem Verkehrsunfall zu Tode kam. Alle Tiere wurden mit GPS-Halsbändern ausgestattet.

Den Daten zufolge hält sich demnach Luchs Chapo mittlerweile am Abhang des Keilbergs auf der böhmischen Seite auf. Luchsweibchen Alva befindet sich in der Umgebung von Eibenstock. Von Juno liegen keine Ortungsdaten vor, weil er sein Halsband verloren hat.