Die traditionellen Osterfeuer in vielen Thüringer Gemeinden können Naturschützern zufolge Wildtiere in Lebensgefahr bringen. Zahlreiche Arten nutzten das vermeintlich sichere Holz- oder Reisig als Zufluchtsort oder Nistmöglichkeit, teilte der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) am Dienstag in Jena mit. Das betreffe besonders Insekten, Hasen, Kaninchen, Igel oder Spitzmäuse.
Werden die Haufen vor dem Osterfeuer nicht nach Wildtieren durchsucht, könnten diese im Feuer ums Leben kommen. Die Naturschützer empfehlen deshalb, das Material entweder erst kurz vor dem Abbrennen aufzuschichten oder es am Tag des Feuers umzuschichten, damit sich darin versteckte Tiere retten können.
Teilweise werde das Osterfeuer auch dazu genutzt, um noch kurz vorher Hecken und Gebüsche zu schneiden und den Rückschnitt dann zu verbrennen. Der Naturschutzbund weist darauf hin, dass solche Pflegearbeiten ab dem 1. März verboten sind. Hintergrund sei die danach einsetzende Brutzeit der Vögel. Ein späterer Rückschnitt der Pflanzen nehme den Tieren wertvollen Lebensraum, den sie in der teils ausgeräumten Landschaft dringend benötigten.
Hecken- und Gebüschschnitt müsse nicht verbrannt werden, sagte ein Sprecher des Verbands. Er lasse sich etwa als Unterschlupf für Tiere sinnvoll im Garten verwenden. Ein mit Wildrosen oder Brombeeren bewachsener Reisighaufen oder ein Holzstapel im Gebüsch schaffe wertvollen Lebensraum.
Osterfeuer haben eine Tradition, die bis in die vorchristliche Zeit zurückreicht. Das Osterfeuer symbolisiert die Wiederauferstehung von Jesus Christus und ist ein Zeichen der Freude über den Frühling.