Fauna und Flora um Atomendlager Morsleben werden kartiert
Peine, Morsleben (epd).

Rund um das Atommülllager Morsleben in Sachsen-Anhalt hat der Betreiber mit der Kartierung der Tier- und Pflanzenwelt begonnen. Die Maßnahme sei Teil einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung, teilte die Bundesgesellschaft für Endlagerung am Dienstag in Peine mit. Die Prüfung solle sicherstellen, dass die geplante Stilllegung des Endlagers so umweltschonend wie möglich umgesetzt und der biologische Reichtum der Region geschützt wird.

Ein Schacht im unmittelbar an der Landesgrenze zu Niedersachsen gelegenen früheren Salzbergwerk Morsleben war das Endlager der DDR. Mit der Wiedervereinigung ging es in den Besitz des Bundes über. In dem Salzstock lagern rund 37.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Atommüll.

Im Jahre 1998 verhängte das Oberverwaltungsgericht Magdeburg einen Einlagerungsstopp. Wie der Schacht Asse II bei Wolfenbüttel gilt auch Morsleben als einsturzgefährdet. Der Betreiber ließ Hohlräume deshalb mit Salzbeton verfüllen und beantragte beim Land Sachsen-Anhalt die Stilllegung des Endlagers. Eine Entscheidung steht noch aus.

Die BGE lässt nun ermitteln, welche Biotope, geschützten Pflanzenarten, Vögel, Säugetiere und Insekten es in der Umgebung des Endlagers gibt. Die Beobachtung laufe über zwei volle Wachstumsphasen bis zum Herbst 2026, hieß es.