Erster Amphibien- und Reptilienatlas für Thüringen
Erfurt (epd).

Thüringen hat erstmals einen umfassenden „Atlas der Amphibien und Reptilien“ im Freistaat. Herausgeber des rund 500 Seiten umfassenden Werks sind der Verein Amphibien- und Reptilienschutz Thüringen (ART) und das Umweltlandesamt, teilte Thüringens Umweltminister Tilo Kummer (BSW) bei der Vorstellung am Freitag im Naturkundemuseum Erfurt mit. Gefördert wurde das Projekt vom Ministerium.

Sein Dank gelte allen engagierten Naturschützerinnen und Naturschützern, die nicht nur ihr Wissen für diesen Atlas zur Verfügung stellten, sondern gerade in diesen Wochen mit dem Aufbau von thüringenweit mehr als 120 Amphibien-Zäunen und dem täglichen Umsetzen der Tiere beschäftigt seien, sagte Kummer. Laut Roter Listen seien rund 70 Prozent der Amphibien und etwa 80 Prozent der Reptilienarten in Thüringen gefährdet.

Der Atlas zeigt den Angaben zufolge mit vielen Texten, Bildern und Grafiken die Vielfalt von Amphibien und Kröten in Thüringen und deren Verbreitungsgebiete. So gebe es noch 14 Froschlurch- und fünf Schwanzlurch-Arten, vom Bergmolch über die Knoblauchkröte bis zum Moorfrosch.

Der Vorsitzende des Vereins Amphibien- und Reptilienschutz, Ulrich Scheidt, verwies auf die jetzt einsetzenden Kröten- und Amphibienwanderungen. Neben dem Straßenverkehr bereite die Intensivierung der Landwirtschaft, die Zerstückelung der Lebensräume sowie das Insektensterben den Tieren große Probleme. Dazu komme der Klimawandel. „Alles zusammen macht den Schutz dieser Arten zu einer Herkulesaufgabe“, sagte Scheidt.