Im Stadtgebiet von Erfurt soll es abends künftig dunkler werden. Wie die Stadtverwaltung am Donnerstag mitteilte, arbeite die Verwaltung an einem ämterübergreifenden Konzept, die nächtliche Belastung der Tier- und Pflanzenwelt durch Lichtemissionen deutlich zu verringern. Mit der nun aufgelegten „Dunkelstrategie“ als planerisches Gesamtkonzept für die Stadt gehe Erfurt bundesweit einen einmaligen Weg.
Auch über Thüringens größter Kommune ist der Nachthimmel laut eines Sprechers inzwischen so hell, dass sich etwa Zugvögel nur noch schwer an den Sternen orientieren können. Zu viel Licht störe zudem den menschlichen Tag-Nacht-Rhythmus.
Daher erarbeitet Erfurt den Angaben zufolge Leitlinien für künftige Bauvorhaben beispielsweise an Straßen, in Parks oder auf Friedhöfen. Außerdem werde überlegt, wie mit bereits vorhandenen Konfliktpunkten umgegangen werden könne. Es sei das Ziel des Projekts, die erforderliche Beleuchtung auf öffentlichen Flächen effizient und zielgerichtet einzusetzen. Wo es ein Zuviel gebe und Aspekte von Gesundheits- oder Naturschutz eine wichtige Rolle spielten, müsse gegengesteuert werden.
Die Dunkelstrategie ist Teil eines Konzepts zur Verbreiterung der Artenvielfalt in der Stadt und wurde im November 2023 in Auftrag gegeben. Ergebnisse sollen im Verlauf des Jahres vorgestellt werden.