Bundesweiter Klimastreik am 14. Februar
Berlin (epd).

„Fridays for Future“ hat zum bundesweiten Klimastreik am 14. Februar aufgerufen. Gut eine Woche vor der Bundestagswahl seien Aktionen an mehr als 120 Orten in Deutschland geplant, teilte die Klimabewegung am Freitag in Berlin mit. Damit solle ein Zeichen gegen den Rechtsruck, für Demokratie und Klimaschutz und für das Recht der Jungen auf Zukunft gesetzt werden.

„Fridays for Future“-Sprecherin Pauline Bünger sagte: „Wir mobilisieren, weil wir nicht den Rechten das Thema Klima überlassen dürfen.“ Über Klima würden gerade nur diejenigen sprechen, die Klimaschutz zurückfahren, das Heizungsgesetz rückabwickeln, Windräder abbauen, Klimaziele nach hinten verschieben wollen. „Wir wissen, wir können nur verlieren, wenn über Klimaschutz nicht mehr gesprochen wird“, sagte Bünger.

Dafür will sich die Klimabewegung mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren wie der Kampagnen-Plattform Campact und den „Omas gegen rechts“ noch stärker zusammenschließen. Mit Campact hatte „Fridays for Future“ in Berlin an den vergangenen zwei Wochenenden bereits zwei Großkundgebungen gegen den Rechtsruck in der Union organisiert.

Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer sagte, „um unsere Arbeit machen zu können, müssen wir für den Erhalt der Demokratie als Grundlage für einen gerechten Klimaschutz kämpfen“. Es reiche nicht länger, nur für den Klimaschutz einzustehen. „Wir schützen das Klima und die Demokratie oder wir verlieren beides“, sagte Neubauer.

Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz bezeichnete den 14. Februar als den nächsten großen Schritt der Protestbewegung gegen den zunehmenden Rechtsruck in Deutschland. Mit einem CDU-Kanzler Friedrich Merz drohe auch „ein Frontalangriff auf Errungenschaften des Klimaschutzes“ und seien Klimaziele nicht mehr erreichbar, sagte Bautz: „Deswegen sind wir als Klima- und Demokratiebewegung gemeinsam gefragt.“ Die Proteste seien dabei keine Bewegung gegen die CDU/CSU, sondern gegen die Neuausrichtung der Merz-Union, „die immer mehr rechts abbiegt“.

Eine Sprecherin der „Omas gegen rechts“ betonte, „Klima, Demokratie und soziale Gerechtigkeit lassen sich nicht auseinanderdividieren“. Die Menschen ließen sich gerne von einfachen Antworten einlullen, wovon die Rechten profitieren würden. „Wir können gar nicht genug dagegen halten und müssen uns alle zusammenschließen“, sagte Angelika Krüger.

In Berlin startet der Klimastreik den Angaben zufolge um 12 Uhr vor dem Brandenburger Tor. Nach einer Auftaktkundgebung soll die Demonstration durch das Regierungsviertel, vorbei an Bundestag und Bundeskanzleramt, laufen. Auf der Kundgebung sprechen unter anderem Klimaaktivistin Neubauer, die Influencerin und Autorin Matilda Jelitto und Vertreterinnen des in Berlin ansässigen ukrainischen Vereins Vitsche.

Die Klimabewegung fordert unter anderem von einer neuen Bundesregierung einen Plan für den Gasausstieg bis 2035. Gleichzeitig müssten Klimaschutzmaßnahmen für alle bezahlbar werden, etwa durch eine Mobilitäts- und Wärmegarantie. Um die Transformation zu finanzieren, wird zudem die Besteuerung von Superreichen und fossilen Konzernen verlangt.