Sorgentelefon-Aus: Diakonie weist Darstellung des Senats zurück
Berlin (epd).

Das drohende Aus für das Berliner Sorgentelefon sorgt weiter für Wirbel. Das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wies am Dienstag Darstellungen der Senatsbildungsverwaltung zurück, wonach die Kürzungen schon im Dezember 2024 angekündigt worden seien. Das stimme nicht, entgegnete Diakonie-Sprecher Sebastian Peters auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd).

„Wir hatten im Dezember keinerlei Information zu Kürzungen durch die Senatsverwaltung in unseren seit Jahren geförderten Projekten“, sagte Peters. Die Diakonie, welche als Träger fungiert, habe erst „Ende Januar von einer 40-prozentigen Kürzung und dann Ende Februar von der vollständigen Einstellung der Förderung erfahren“.

Am Montag war bekannt geworden, dass das bekannte Berliner Sorgentelefon „Nummer gegen Kummer“ ab April keine Förderung seitens der Senatsverwaltung mehr erhalten soll. Bisher wurde die Hotline mit 100.000 Euro pro Jahr gefördert.

Für das Sorgentelefon arbeiten mehr als 100 ehrenamtliche Mitarbeiter. Zudem müssen Kosten für hauptamtliche Mitarbeiter gedeckt werden. Mit nach eigenen Angaben 130.000 Euro liegen diese bereits über der Fördersumme. Wie Peters auf epd-Anfrage sagte, wäre schon eine Kürzung um 40 Prozent „kaum kompensierbar“.

Die Diakonie hatte sich in einem Schreiben an die Fraktionsspitzen von CDU, SPD und weitere Mitglieder des Abgeordnetenhauses „äußert irritiert über diese Ankündigung und deren ungeheurer Kurzfristigkeit“ gezeigt. Die Mitarbeiter des Sorgentelefons nehmen jährlich etwa 10.000 Anrufe entgegen.