Der Beginn der Arbeit des diakonischen Oberlinhauses in Nowawes bei Potsdam vor 150 Jahren ist mit einer Festveranstaltung gefeiert worden. Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) erklärte dazu am Donnerstag, Menschen zu bilden, zu begleiten und zu behandeln seien die Prämissen des Oberlinhauses damals wie heute. Der Dienst von Menschen an Menschen sei und bleibe „in unserer oftmals stressigen und kalten Welt dringend nötig“, betonte sie. Der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erklärte, das Oberlinhaus sei „ein Ort des Miteinanders, der Fürsorge und der Hoffnung“.
Der Verein Oberlinhaus wurde 1871 in Berlin gegründet, um die Betreuung und Bildung kleiner Kinder zu fördern. 1874 wurde im heutigen Potsdamer Stadtteil Babelsberg eine Kleinkinderschule eingerichtet. Weitere soziale Einrichtungen folgten in den Jahren darauf, darunter 1881 eine Poliklinik und 1883 eine Kinderkrippe. Die Arbeit mit behinderten Menschen begann 1886, im Jahr darauf wurde das erste taubblinde Mädchen aufgenommen. Das 150. Gründungsjubiläum des Oberlinhauses wurde 2021 in größerem Rahmen gefeiert.
Heute ist das evangelische Sozialunternehmen mit rund 2.100 Beschäftigten in 14 Gesellschaften an 27 Standorten in Potsdam, Michendorf, Bad Belzig, Kleinmachnow, Werder, Berlin und Wolfsburg tätig. Zu den sozialen Dienstleistungen des Oberlinhauses gehören unter anderem Kindergärten, Schulen, ein Berufsbildungswerk, eine orthopädische Fachklinik sowie Wohn- und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.