Nach einem Femizid in Berlin-Spandau haben unter anderem Mitarbeitende von Frauenhäusern angekündigt, am Mittwoch zeitweilig die Arbeit niederzulegen. Geplant ist auch ein Protest vor dem Rathaus Spandau. „Die Zustände in unserem Arbeitsfeld sind nicht mehr tragbar“, erklärte die Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen am Donnerstag. Vergangene Woche wurde eine 56-jährige Frau mutmaßlich von ihrem Partner getötet. Es war nach Angaben der Initiative der zweite bekannte Femizid dieses Jahr in Berlin.
Auch Mitarbeitende von anderen Anti-Gewalt-Projekten wie Beratungsstellungen gegen häusliche Gewalt wollen sich demnach an dem Protest beteiligen. In Berlin würden nach den Vorgaben der Istanbul-Konvention derzeit 486 Schutzplätze für gewaltbetroffene Frauen fehlen, hieß es. Täglich müsse man mehreren Frauen und ihren Kindern mitteilen, dass es keinen freien Platz gibt.
Im Rahmen der Aktion sollen rote Schuhe im Gedenken an die getötete Frau aufgestellt werden. Unter anderem fordern die Organisatorinnen den bundesweiten Ausbau der Frauenplätze, therapeutische Angebote und mehr Präventionsarbeit.