Mehr Sprach- und Bewegungsstörungen bei Thüringer Kindern
Erfurt (epd).

Bei Thüringer Kindern sind immer häufiger Mängel bei der altersgerechten Bewegungsfähigkeit und Störungen beim Spracherwerb zu beobachten. So seien 2023 im Freistaat bei 4,8 Prozent oder etwa 6.700 Jungen und Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren Defizite in der motorischen Entwicklung ärztlich diagnostiziert wurden, teilte die Krankenkasse Barmer mit. Gegenüber 2005 habe sich die Häufigkeit der Diagnose mehr als verdreifacht.

Zu den wesentlichen Ursachen für den Anstieg der motorischen Entwicklungsstörungen zählt die Landesgeschäftsführerin der Krankenkasse, Birgit Dzuik, den zunehmenden Bewegungsmangel unter Heranwachsenden. Dabei seien gut entwickelte motorische Fähigkeiten wichtig für Schule und Alltag.

Immer mehr Kinder in Thüringen haben laut Dzuik auch Schwierigkeiten mit der Wort- und Satzbildung sowie dem Verständnis von Gelesenem und Gesprochenem. So sei 2023 für 13,8 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen in Thüringen eine Sprachentwicklungsstörung ärztlich dokumentiert worden. Das entspreche rund 19.000 Thüringer Mädchen und Jungen.

Im Jahr 2005 erhielten nur rund 5.700 Kinder (5,5 Prozent) in dieser Altersklasse eine entsprechende Diagnose. Störungen beim Spracherwerb gehörten zu den häufigsten Diagnosen bei Heranwachsenden.

Die Kasse versichert in Thüringen rund 190.000 Personen.