Kein Geld mehr für Berliner Sorgentelefon
Berlin (epd).

Das Berliner Sorgentelefon „Nummer gegen Kummer“ erhält ab April keine Fördergelder des Berliner Senats mehr. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wolle alle Mittel für das Kinder-, Jugend-, und Elterntelefon streichen, sagte der Sprecher der Berliner Diakonie, Sebastian Peters, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zuerst hatte die „B.Z.“ darüber berichtet.

Der endgültigen Streichung sei bereits im Januar eine Mitteilung über eine Kürzung der Mittel um zunächst 40 Prozent vorausgegangen. Die Diakonie ist Träger des Projekts. Bereits diese Kürzung wäre „kaum kompensierbar gewesen“, sagte Peters. Pro Jahr müsse die Diakonie für ihre hauptamtlichen Mitarbeitenden 130.000 Euro ausgeben. Bisher wurde das Sorgentelefon den Angaben zufolge mit 100.000 Euro jährlich durch den Senat gefördert.

Die Direktorin der Berliner Diakonie, Ursula Schoen, erklärte, damit sende der Senat das „fatale Signal: Die Sorgen unserer Jugend sind Berlin zu teuer“. Alternative Angebote würden die hohen Standards des anonymen Schutzraums, den die „Nummer gegen Kummer“ biete, nicht erfüllen. Sie sei „äußert irritiert über die Ankündigung und deren ungeheure Kurzfristigkeit“. Das Land teilte der Diakonie nach deren Angaben die Mittelstreichung am 28. Februar mit. Die Senatsverwaltung war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Das Bundesfamilienministerium hatte den Senat in einem Schreiben, das dem epd vorliegt, um den Erhalt des Sorgentelefons gebeten. Beim Sorgentelefon arbeiten mehr als 100 Ehrenamtliche, die nach eigenen Angaben etwa 10.000 Anrufe jährlich entgegennehmen.