Fast jeder zweite Jugendliche in Deutschland hat laut einer Umfrage Angst vor politischem Populismus und Extremismus. Das geht aus der am Montag in Berlin veröffentlichten Sinus-Jugendstudie 2024 im Auftrag der Barmer-Krankenkasse hervor.
Demnach nennen 42 Prozent der befragten Jugendlichen Populismus und Extremismus als Grund großer persönlicher Befürchtungen. Lediglich Kriege erwähnten sie als einziges Thema mit 59 Prozent noch häufiger. Im Jahr zuvor habe dieser Anteil noch bei 53 Prozent gelegen.
Auch die Themen Umweltverschmutzung (42 Prozent), Klimawandel (41 Prozent), Migration (33 Prozent) und Armut (32 Prozent) sorgen viele Jugendliche. Trotzdem schauten die Jugendlichen grundsätzlich positiv nach vorn, heißt es. 79 Prozent blickten derzeit optimistisch in ihre persönliche Zukunft.
Während der Optimismus bei Schülern mit einem niedrigeren Bildungsniveau von 70 auf 79 Prozent gestiegen ist, ist er bei angehenden Abiturientinnen und Abiturienten von 82 auf 79 Prozent gesunken. 79 Prozent der befragten Teenager hätten zudem angegeben, mit ihrem Leben zufrieden zu sein.
Weniger positiv als auf das eigene Leben blicken die Befragten laut Studie auf die Zukunft Deutschlands und der Welt. Nur knapp die Hälfte (46 Prozent) hat eine optimistische Einschätzung der Lage in Deutschland. Das seien 16 Prozentpunkte weniger als drei Jahre zuvor (2021). Die Zukunft der Welt schätzten zuletzt 38 Prozent positiv ein. Das seien sechs Prozentpunkte weniger als 2021. Für die Studie befragt wurden laut Barmer im Herbst 2024 bundesweit 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren.