Uwe-Johnson-Preis für Autorin Iris Wolff
Neubrandenburg, Berlin (epd).

Die Schriftstellerin Iris Wolff (47) ist für ihren Roman „Lichtungen“ mit dem mit 20.000 Euro dotierten Uwe-Johnson-Preis ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte den im Frühjahr 2024 im Klett-Cotta-Verlag (Stuttgart) erschienenen Roman als Spurensuche, der es wie bei Uwe Johnson darum gehe, erzählend „eine Wirklichkeit, die vergangen ist, wiederherzustellen“.

Dabei werde offenbar, „auf welche Weise die Zeitläufte in das Leben des Einzelnen eingreifen und es zu Brüchen in der Biographie gekommen ist“, teilten die Veranstalter mit. Die Auszeichnung sollte am Freitag im Rahmen der Uwe-Johnson-Tage in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern in Berlin übergeben werden.

Iris Wolff lebt in Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg). Der Preis würdigt herausragende literarische Werke, in denen sich Bezugspunkte zur Poetik des Schriftstellers Uwe Johnson (1934-1984) finden. Der Uwe-Johnson-Preis wurde 1994 erstmals verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Walter Kempowski, Jürgen Becker, Uwe Tellkamp, Christa Wolf, Christoph Hein, Lutz Seiler und Irina Liebmann. 2022 erhielt Jenny Erpenbeck den Uwe-Johnson-Preis für ihren Roman „Kairos“.

Die Auszeichnung wird unter anderem von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft und dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg im jährlichen Wechsel mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis vergeben. Benannt ist sie nach dem am 20. Juli 1934 in Kammin (Pommern) geborenen Uwe Johnson. Der Schriftsteller wuchs in Mecklenburg auf und zog 1959 nach West-Berlin. In der DDR wurde er zur „unerwünschten Person“ erklärt.