Urania Berlin warnt vor dem Aus
Berlin (epd).

Die Urania Berlin hat erneut vor der geplanten Streichung öffentlicher Fördermittel gewarnt. Sollte diese Förderung wegfallen, könne die traditionsreiche Kultur- und Bildungseinrichtung in ihrer heutigen Form nicht weiterbestehen, erklärte Direktorin Johanna Sprondel am Montag in Berlin. Die Streichung der einzigen öffentlichen Förderung bedeute das mögliche Ende eines mehr als 135 Jahre alten Hauses der Bildung und Debatte in der bisherigen Form. Auf Antrag der Berliner Linken-Fraktion wird sich das Berliner Abgeordnetenhaus mit der Kürzung beschäftigen.

Während viele Kultureinrichtungen in Berlin aus mehreren Fördertöpfen schöpfen können, werde die Urania ausschließlich über diese eine Förderung finanziert, sagte Sprondel. Ein Wegfall der Mittel bedeute den vollständigen Verlust des Programms. Das Haus versteht sich als Bildungseinrichtung, die leicht zugängliche Angebote zur Wissensvermittlung für alle macht. Finanziert wird der Kulturverein neben den Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und Eintrittsgeldern überwiegend durch Vermietungen als Veranstaltungszentrum.

Die 1888 zur „Verbreitung der Freude an der Naturerkenntnis“ gegründete Urania soll laut den Sparvorgaben des Senats in diesem Jahr 950.000 Euro weniger Fördermittel bekommen. Im Jahr 2024 fanden dort den Angaben zufolge 156 Veranstaltungen statt, doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Zuschauerzahlen hätten sich sogar verzehnfacht. „Diese Entscheidung ist ein fatales Signal für die Demokratieförderung und die Berliner Bildungslandschaft“, sagte die Urania-Direktorin.