Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Russland die absichtliche Zerstörung der ukrainischen Kultur vorgeworfen. „Die Angriffe auf Museen, Theater, Opern und Bibliotheken zielen darauf ab, das kulturelle Gedächtnis der Ukraine auszulöschen“, erklärte Steinmeier am Donnerstag laut vorab verbreitetem Redemanuskript zur Eröffnung der Kunstausstellung „Von Odesa nach Berlin“ in der Berliner Gemäldegalerie.
Die Ausstellung mit geretteten Kunstwerken der europäischen Malerei aus dem Museum für Westliche und Östliche Kunst aus Odessa mache bewusst, dass in zahllosen ukrainischen Städten Baudenkmäler beschädigt, Kultureinrichtungen zerstört und Kunstwerke geraubt wurden: „Die wunderschöne Altstadt von Odessa, in der sich das Museum für Westliche und Östliche Kunst befindet, wird immer wieder mit Raketen beschossen, die berühmte Verklärungskathedrale wurde schwer getroffen“, sagte Steinmeier, der die Schirmherrschaft über die Ausstellung hat.
Die Ausstellung präsentiert 60 Werke europäischer Maler des 16. bis 19. Jahrhunderts. Sie waren zu Beginn des Ukraine-Krieges in Sicherheit gebracht worden. Die Schau ist ab Freitag bis zum 22. Juni in der Gemäldegalerie zu sehen und soll anschließend in Heidelberg gezeigt werden.
Steinmeier betonte, die Ukraine könne sich weiter darauf verlassen, dass Deutschland bei der Verteidigung ihrer Unabhängigkeit und auf dem Weg zu einem gerechten Frieden an ihrer Seite stehe. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) nannte die Ausstellung „ein klares Zeichen der Solidarität“: „Wir stehen an der Seite der Ukraine“, sagte Roth.