Passionsmuseum Neuzelle wird zehn Jahre alt
Neuzelle (epd).

Das zehnjährige Bestehen des Museums „Himmlisches Theater“ im brandenburgischen Barockkloster Neuzelle wird mit einem Festakt gefeiert. Zu der Festveranstaltung am 21. März werden auch Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und Landeskonservator Thomas Drachenberg erwartet, wie die Stiftung Stift Neuzelle am Donnerstag mitteilte. In dem Museum werden die erhaltenen historischen Passionsdarstellungen des Heiligen Grabes aus dem 18. Jahrhundert präsentiert, die früher in der Zeit vor Ostern in dem damals katholischen Kloster gezeigt wurden.

Die Neuzeller Passionsdarstellungen gelten wegen ihres Umfangs, ihrer Größe und ihrer künstlerischen Qualität als einzigartig in Europa. Die Werke eines böhmischen Künstlers aus der Zeit um 1750 sind nach Angaben des Landesdenkmalamts im Originalzustand erhalten. Für die Eröffnung der Ausstellung vor zehn Jahren wurden für knapp neun Millionen Euro der frühere Kutschstall des Klosters Neuzelle saniert und ein zusätzlicher Neubau errichtet.

Seit dem 16. Jahrhundert wurden in der Karwoche vor dem Osterfest und zur Osterliturgie vor allem in Süddeutschland und im Alpenraum Altar- und Theaterarchitekturen in Kirchen aufgestellt, die den Leidensweg, die Grablegung und die Auferstehung Jesu Christi illustrieren sollten. Diese Heiligen Gräber oder Ostergräber wurden nicht für Passionsspiele genutzt, sondern dienten ausschließlich der Verinnerlichung, der Betrachtung und dem Gebet.