Kunsthistoriker Ebert wird neuer Museumschef in Dresden
Dresden (epd).

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) haben einen neuen Chef: Der Kunsthistoriker Bernd Ebert wird den Museumsverbund vom 1. Mai an als Generaldirektor leiten. Der 53-jährige gebürtige Berliner unterschrieb am Dienstag in Dresden einen Vertrag, der bis zum 30. Juni 2033 gelten soll.

Derzeit ist Ebert Sammlungsleiter für holländische und deutsche Barockmalerei an der Alten Pinakothek in München. In Dresden folgt er auf die 60-jährige Marion Ackermann, die zum 1. Juni nach Berlin wechselt und Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) wird.

Ebert kündigte an, dass einer seiner Schwerpunkte die sammlungsbezogene Forschung sein werde. Gemeinsam mit dem SKD-Team wolle er zudem eine zeitgemäße Vermittlung fördern und Exponate in neue Zusammenhänge stellen, sagte der promovierte Kunsthistoriker. Zudem strebe er einen Fachaustausch mit den Herkunftsländern der Objekte an, darunter auch mit China.

Ein Anliegen sei ihm zudem, das Serviceangebot für ein breites Publikum zu erweitern und die Besuchsqualität in den Einrichtungen der SKD zu erhöhen, um das Gesamterlebnis noch attraktiver zu gestalten. Aufgabe von Museen sei es, „Menschen zu begeistern und nicht zu belehren“, sagte Ebert, der 2005 mit einer Arbeit zu den niederländischen Barockmalern Simon (1610-1661) und Isaack Luttichuys (1616-1673) promoviert wurde.

Der neue Museumschef betonte die „atemberaubende Vielfalt der Sammlungen und Exponate an den verschiedenen Standorten in Dresden, Leipzig und Herrnhut“. Beeindruckend fände er auch den Zuspruch des Publikums und die starke Identifikation der Bevölkerung mit den Sammlungen.

Die Vertragsunterzeichnung mit dem neuen SKD-Generaldirektor fand im Kleinen Ballsaal des Dresdner Residenzschlosses statt. Zuvor hatte das sächsische Kabinett der Personalie zugestimmt.

Ebert sprach nach der Unterzeichnung von einem „aufregenden und bewegenden Moment“. Er hatte 1992 in Dresden seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann begonnen. „Es fühlt sich richtig und gut an, nach Dresden zurückzukehren“, sagte er.

Ebert wurde 1972 in Berlin geboren. In Bonn studierte er Kunstgeschichte, Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre und sammelte erste praktische Erfahrungen unter anderem am Metropolitan Museum of Art in New York, an den Newtown Galleries in Johannesburg und an der National Gallery of South Africa. Von 2005 bis 2013 war er bei den Staatlichen Museen zu Berlin tätig.

Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) sagte, Ebert habe vor allem mit seinen klaren Vorstellungen überzeugt, wie er die SKD als international renommierten Museumsverbund in die Zukunft führen will. Außer seiner analytischen Fähigkeiten sei er ein Mensch, der mit großer Leidenschaft die Kunst und Kultur fest im Blick habe.

Marion Ackermann war seit 2016 Generaldirektorin der SKD. Ihre achtjährige Amtszeit war von erfolgreichen Ausstellungen und der Eröffnung von gleich zwei neuen Museen geprägt, aber auch von der Corona-Krise und dem Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe. Zu den SKD gehören 15 Museen und Sammlungen, darunter die berühmte Gemäldegalerie Alte Meister und das Albertinum.