In Leipzig werden von Freitag an „Meilensteine der Bach-Forschung“ präsentiert. Die Ausstellung im Bach-Museum gebe einen Einblick in die Forschung der Vergangenheit und Gegenwart zu Johann Sebastian Bach (1685-1750) und seiner Musikerfamilie, teilte das Museum am Donnerstag in Leipzig mit. Sie verstehe sich als Beitrag zur Wissenschaftskommunikation. Anlass ist das Doppeljubiläum „75 Jahre Bach-Archiv Leipzig“ und „40 Jahre Bach-Museum Leipzig“.
Zu den Exponaten zählen kostbare Autographen wie die Orgeltabulatur der Fantasie c-Moll von Bach. Zudem sind Aufführungsstimmen der Kantate „Dies ist der Tag“ von Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784) und ein Brief von Carl Philipp Emanuel (1714-1788) zu sehen. Die Ausstellung gehe auch der Frage nach, wie Musikforscherinnen und -forscher in Ost und West während des Kalten Krieges zusammengearbeitet haben.
Vor kurzem hatte das Leipziger Bach-Archiv 130 Handschriften und Objekte zur Bach-Familie im Gesamtwert von rund zehn Millionen US-Dollar erhalten. Die Schenkung aus Privatbesitz ist laut Archivdirektor Peter Wollny der bedeutendste Sammlungszuwachs seit Gründung des Bach-Archivs Leipzig im Jahr 1950. Eine erste Auswahl von etwa 20 Objekten ist noch bis zum 3. November im Bach-Museum zu sehen. Die Ausstellung „Meilensteine der Bach-Forschung“ wird bis zum 23. November gezeigt.
Seit 75 Jahren untersucht das Bach-Archiv Leipzig Leben und Wirken Bachs und seiner weitverzweigten Familie. Dazu zählen Untersuchungen von Notenpapieren und Wasserzeichen sowie die Identifizierung der frühesten Notenhandschriften Johann Sebastian Bachs.