Intendant der Händel-Festspiele gestorben
Halle (epd).

Der Intendant der Händel-Festspiele in Halle, Bernd Feuchtner, ist tot. Er starb unerwartet im Alter von 75 Jahren, wie die Stadt Halle und die Stiftung Händel-Haus am Mittwoch gemeinsam mitteilten. Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD) sagte, die Nachricht habe bei ihm große Trauer ausgelöst. Die Stadt Halle sei ihm zu großem Dank verpflichtet und werde ihn und seine Schaffenskraft in bester Erinnerung behalten.

Feuchtner hatte bis zuletzt die Stiftung Händel-Haus geleitet. Seit Mai 2023 war er zugleich Intendant der jährlichen Händel-Festspiele. Er habe dieses Amt in einer schwierigen Phase angetreten und sich der neuen Aufgabe mit Leidenschaft und großem Einsatz angenommen, betonte Geier.

Sachsen-Anhalts Kulturstaatssekretär Sebastian Putz (CDU) würdigte den Verstorbenen für sein „unermüdliches Engagement“ und seine „künstlerische Vision“. Damit habe er das kulturelle Leben des Landes bereichert. „Seine Arbeit hat nicht nur die Festspiele, sondern auch das Ansehen Sachsen-Anhalts als Zentrum der Barockmusik gestärkt“, hob Putz hervor. Mit ihm verliere man einen leidenschaftlichen Förderer der Musik.

Feuchtner wurde 1949 in Nürnberg geboren. Er studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Geographie in Frankfurt am Main. 1986 veröffentlichte er ein Standardwerk über den russischen Komponisten Dimitri Schostakowitsch (1906-1975). Später arbeitete er als Musikkritiker und -redakteur unter anderem für die „Frankfurter Rundschau“, die „Süddeutsche Zeitung“ und den Hessischen Rundfunk. Danach war er als Operndirektor unter anderem in Heidelberg und Salzburg tätig.